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LAssi - Lernen-mit-Notebooks

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Sicherung des pädagogischen Mehrwerts<br />

Dieser Prozess ist unseren Schülern sehr wohl bewusst, und diejenigen, die sich ihr Note-<br />

book im Laufe des Modellversuchs aneignen konnten, stellen klar, dass es ihnen sehr ge-<br />

holfen hat, da<strong>mit</strong> zu arbeiten und zu lernen. Sie sagen ganz deutlich, dass sie ohne ihr<br />

Notebook nicht soweit gekommen wären, nämlich den „Werkzeugkasten Notebook“ in sei-<br />

ner Komplexität nutzen zu können. Er „hilft“ ihnen komplexe Problemstellungen auf ihre Art<br />

und Weise zu lösen. Und wenn einige zugeben, dass ihnen ihr Notebook ans Herz ge-<br />

wachsen ist, dann beschreibt das metaphorisch den abgeschlossenen Aneignungsprozess.<br />

Vor allem Schülerinnen konnten von ihren Notebook profitierten, denn im Gegensatz zu<br />

den Schülern hatten sie anfangs keine eigenen Computer oder durften den von Paps be-<br />

nutzen. Sie konnten sich in ihrem eigenen Lerntempo <strong>mit</strong> dem Gerät auseinandersetzen.<br />

Schulcomputer sind überhaupt keine Alternative für diese Schüler und benennen vor allem<br />

folgende Gründe:<br />

�� man weiß nicht, wer das Gerät in den Händen hatte, es sieht es immer anders aus,<br />

man findet nichts mehr, irgendwas ist immer kaputt<br />

�� da würde ich nie was Persönliches abspeichern oder was ausprobieren<br />

�� ich hab zuhause gelernt, <strong>mit</strong> dem Computer umzugehen<br />

�� für Schulcomputer würde ich mich nie verantwortlich fühlen<br />

Das Aneignen des System verlangt offenbar auch eine persönliche Verantwortung für das<br />

Gerät. „Wenn ich was verbockt oder abgeschossen habe, muss ich sehen, wie das wieder<br />

klar kriege! Und das ist auch gut so, schließlich ist es ja meine Arbeit und mein Arbeitsge-<br />

rät“ verdeutlicht ein Schüler seine Verantwortung für sein Notebook.<br />

Das persönliche Notebook ist verknüpft <strong>mit</strong> der Frage, ob die Schüler die Möglichkeit ha-<br />

ben sollen, sich ihr System anzueignen, sich ihr Lernwerkzeug nutzbar zu machen, sich ihr<br />

persönliches Zweitgedächtnis zu schaffen. Es ist eine Frage der Nutzung und eine Frage<br />

des Verhältnisses zwischen Mensch und Maschine, eine gewachsene gegenseitige Ab-<br />

hängigkeit bei der beide – Mensch und Maschine – sich gegenseitig ergänzen.<br />

Kein ausgeklügeltes Pool-System und keine Technik kann für diesen konstruktiven Aneig-<br />

nungsprozess eine Alternative bieten.<br />

69<br />

Michael Vallendor ist Lehrer und Projektleiter des<br />

Hamburger Notebook-Modellversuchs im Rahmen<br />

des BLK Förderprogramms SEMIK.<br />

www.fwu.de/semik

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