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Einführung<br />
Analog sind entsprechende Förderungen für Studenten und Hochschulen sowie Systeme<br />
der vor- oder nachrangigen Finanzierung (Bildungssparen, Studentenkredite) zu entwi-<br />
ckeln. Ansätze hierfür gibt es anderswo, aber auch schon bei uns.<br />
3. Forschung und Entwicklung im Bereich des ‚Personal E- Learning‘ sollen inten-<br />
siviert werden.<br />
Die bisherigen Entwicklungsaktivitäten im Feld des E-Learning konzentrieren sich auf zwei<br />
Bereiche: Erstens wird an der Bereitstellung und oft auch Didaktisierung von Lerninhalten<br />
(Content) gearbeitet, oft in der Form von CBT und WBT und zunehmend in multimedialer<br />
Aufbereitung. Für das Content Providing werden eigene Datenbanken aufgebaut und die<br />
Bereitstellung erfolgt zunehmend über das Web. Bei diesen Konzepten wird das <strong>Lernen</strong><br />
aus der Sicht der Lehrenden strukturiert und ‚one to many’ ist das typische Verteilungsmo-<br />
dell. Das traditionelle Muster des Lehrens als Stoffaufbereitung und Stoffver<strong>mit</strong>tlung bzw.<br />
das Modell des 1:1-Wissenstransfers wird favorisiert.<br />
Ein zweiter, zunehmend wichtiger werdender Bereich sind die kollaborativen Systeme. Sie<br />
unter-stützen Lerngemeinschaften (Learning Communities) und können (im Sinne des zu-<br />
vor skizzierten Ansatzes der Lernwerkstatt) sehr produktiv sein, wenn sie unter zwei Be-<br />
dingungen eingesetzt werden: Zum einen sollte am Ausgangspunkt solcher kooperativen<br />
Lernprozesse möglichst immer die persönliche Begegnung stehen, die auch in regelmäßi-<br />
gen Abständen wiederholt werden sollte (sog. Präsenzphasen). Und zum anderen sollten<br />
Formen der gemeinsamen Wissensanwendung Bestandteile des Lernarrangements sein<br />
(z. B. durch enge Anbindung der Lernprozesse an die Arbeitsprozesse – ‚Collaborative<br />
Work and Integrated Collaborative Learning’). Was aus unserer Sicht aber weitgehend<br />
noch fehlt, das sind Lernwerkzeuge, die spezifisch das individuelle <strong>Lernen</strong> unterstützen.<br />
Wenn man die ersten beiden genannten Bereiche als ‚Organizational E-Learning’ zusam-<br />
menfasst, dann lässt sich der hier angesprochene dritte Bereich als ‚Personal E-Learning’<br />
bezeichnen. Interessant wird das ‚Personal E-Learning’, wenn man sich vor Augen führt,<br />
dass der Wissenserwerb durch die Bereitstellung von Inhalten noch keineswegs gewähr-<br />
leistet ist. Erst eine spezifische Situation und eine in ihr handelnde Person, die eine zu-<br />
gängliche Information als relevant bewertet, erzeugt Wissen. Noch wichtiger ist, dass die<br />
Wissensanwendung (also die Nutzungsphase, in der erworbenes Wissen produktiv wird),<br />
immer vom Individuum ausgeht. Nur der einzelne Mensch – keine Maschine (!) – ist in der<br />
Lage aus Wissen Werte zu schaffen. Lernplattformen und Systeme für das Content Provi-<br />
ding können fremdes Wissen effizient verfügbar machen. Aber die Wertschöpfung ist an<br />
die Person gebunden, sie beginnt ‚at the end of the line’!<br />
Der im eingangs skizzierten Szenario erwähnte <strong>LAssi</strong>, der Learners Assistant, also die<br />
Idee von einer Toolbox voller Werkzeuge für das individuelle <strong>Lernen</strong>, ist - aus der Sicht<br />
unserer Erfahrungen <strong>mit</strong> dem <strong>Lernen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Notebooks</strong> - ein Feld für Forschung und Entwick-<br />
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