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LAssi - Lernen-mit-Notebooks

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Einführung<br />

Prozeß der Informationsverarbeitung und -speicherung beeinflussen" (S. 260). Diese Über-<br />

legungen führten sogar zu radikalen Positionen, wie die von Clark (1994), wonach aus-<br />

schließlich Inhalte und Symbolsysteme Einfluß auf das <strong>Lernen</strong> haben, niemals die Darstel-<br />

lungsmedien, wie Bild, Text und Ton. Die aktuelle instruktionspsychologische Forschung<br />

hat jedoch eine Reihe von Medienwirkungen zeigen können, so daß eine radikale Ableh-<br />

nung der Lernwirksamkeit von Medien als widerlegt gelten kann (Kozma, 1994).<br />

Lernwert von Multimedia<br />

Eine Reihe von Metaanalysen deckt den eher dürftigen Stand der Lernforschung hinsicht-<br />

lich elektronischer Medien auf: Kulik, Kulik und Cohen (1980) stellten rund 500 Studien<br />

zusammen, in denen computerunterstütztes <strong>Lernen</strong> <strong>mit</strong> traditionellen Lehrmethoden vergli-<br />

chen wurde. Im Schnitt fanden sie kleine Lernverbesserungen von einer halben Standard-<br />

abweichung, die sich in gut kontrollierten Studien jedoch noch weiter verringerten auf ein<br />

Zehntel der Standardabweichung; dies entspricht einer Leistungsverbesserung von 4%.<br />

Eine neuere Analyse von Kulik und Kulik (1991) stellte 248 Studien zusammen, von denen<br />

nur 94 signifikante Effekte enthielten; die signifikanten Effekte waren schwach positiv für<br />

das computerunterstützte <strong>Lernen</strong>. Aus einer Zusammenstellung mehrerer Metaanalysen<br />

ziehen Clark und Craig (1992) den Schluß, daß es eher die Instruktionsmethode und die<br />

gezielten Änderungen der Lernumgebung sind als die eingesetzten Medien, die zu Lerner-<br />

folgen führen. Das häufig zur Erklärung herangezogene Modell der doppelten Enkodierung<br />

von Text- und Bildinhalten im Gedächtnis (Paivio, 1986) trägt nach Meinung der Autoren<br />

wenig zum Verständnis der Untersuchungsergebnisse bei.<br />

Positive Aspekte des Multimedia-Einsatzes zeigen vor allem solche Studien, die Kosten-<br />

und Organisationsvorteile belegen. Diese ergeben sich durch den Zeitgewinn von durch-<br />

schnittlich 30% gegenüber traditionellen Schulungsmethoden und durch den Wegfall von<br />

Reisekosten (vgl. Hasebrook, 1994). Der Einsatz von Multimedia wurde in 133 US-<br />

amerikanischen Schulen in den Jahren 1990 bis 1994 systematisch beobachtet und erfaßt;<br />

die Software Publishers Association (1995) faßte die Ergebnisse zusammen und stellte<br />

fest, daß sich das Selbstvertrauen der Schüler und die Zusammenarbeit von Lehrern und<br />

Schülern verbessert hatten, was sich auch positiv auf die Testergebnisse auswirkte. Boett-<br />

cher (1993) stellte exemplarisch "101 Erfolgsgeschichten" aus US-amerikanischen Hoch-<br />

schulen zusammen, die ebenfalls vornehmlich von positiven Veränderungen des Kommu-<br />

nikations- und Arbeitsverhaltens berichten. Trotz sicher positiver Ansätze und des Nach-<br />

weises, daß Multimedia zusätzliche Lerneffekte bewirken kann, gibt es weiterhin große<br />

Akzeptanzprobleme bei den <strong>Lernen</strong>den. Dies gilt nicht nur für ältere, im Umgang <strong>mit</strong> dem<br />

PC unerfahrene Personen, sondern auch für 15- bis 18jährige Jugendliche, wie wir kürzlich<br />

in einer Studie <strong>mit</strong> 75 Schülern in diesem Alter zeigen konnten (Hasebrook & Wagner,<br />

1997): Die Ergebnisse zeigen, daß Printmedien aus verschiedenen Gründen den elektroni-<br />

schen Medien vorgezogen werden. Diese Bevorzugung ist unabhängig von Geschlecht,<br />

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