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Einführung<br />
Schulform und Computererfahrung. Elektronische Medien machen in der Bearbeitung<br />
durchaus Spaß, aber gedruckte Produkte genießen als Informations- und Orientierungs-<br />
medium meist das größere Vertrauen.<br />
Dem Computer ins Netz gegangen<br />
Derzeit entwickeln vor allem im Bereich der Fernstudien aktiven Bildungsanbieter elektroni-<br />
sche Medien, um flexiblere Schulungen und Tele-<strong>Lernen</strong> anbieten zu können. Beim Tele-<br />
<strong>Lernen</strong> auf europäischer Ebene ist die Open University <strong>mit</strong> 150.000 Studenten und 20.000<br />
Fernstudierenden außerhalb Großbritanniens der bei weitem größte Anbieter (vgl. Ha-<br />
sebrook, 1996). Tele-<strong>Lernen</strong> gewinnt daher vor allem in räumlich verteilten Betrieben und<br />
bei Fernstudienanbietern an Bedeutung; dabei werden vor allem Computernetzwerke, wie<br />
das Internet, und Datenfernverbindungen per Kabel und Satellit verwendet (vgl. Günther &<br />
Mandl, 1997). Vorteile des Multimedia-Einsatzes sind zunächst verbesserte Kommunikati-<br />
onsmöglichkeiten unabhängig von zeitlichen und räumlichen Begrenzungen; Computerkon-<br />
ferenzen führen aufgrund einer geringen Bedeutung sozialer Faktoren, wie Status in der<br />
Firma, oft zu sachgerechteren und einmütigeren Entscheidungen, kosten aber auch mehr<br />
Zeit als persönliche Besprechungen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Email- oder<br />
Computerkonferenz ist jedoch, daß sich die Beteiligten persönlich kennen und eine geeig-<br />
nete Diskussionsleitung vorhanden ist (Kiesler, 1992; Sproull & Kiesler, 1991).<br />
Nachteile von unvernetzten Multimedia-Anwendungen sind vor allem die vergleichsweise<br />
langen Produktionszeiten, die entsprechend hohen Produktionskosten und eine zuneh-<br />
mende Modularisierung und da<strong>mit</strong> Zersplitterung der Lerninhalte. Vernetzte Systeme ver-<br />
suchen diesen Nachteilen abzuhelfen, indem preisgünstige, leicht aktualisierbare Module<br />
angeboten werden, die untereinander durch sinnvolle Hilfestellungen, Lernwege und<br />
Selbsttests <strong>mit</strong>einander verknüpft sind. Technische Plattform dafür bieten zunehmend die<br />
sogenannten Intranets, also firmeninterne Netze, die auf der Technologie des weltumspan-<br />
nenden Internets beruhen. Unter dem Druck wachsenden internationalen Wettbewerbs,<br />
schneller und schlecht prognostizierbarer Marktänderungen und ständiger Produktinnovati-<br />
onen finden vernetzte Multimedia-Systeme zunehmend Eingang in die Bildungssysteme.<br />
Jetzt handeln<br />
Elektronische Lehr<strong>mit</strong>tel lernwirksam einzusetzen, hängt nicht allein von der richtigen Aus-<br />
wahl des Medienmixes und der Instruktionsmethoden ab. Oft ist es mindestens genauso<br />
wichtig, die Lernumgebung angemessen vorzubereiten. Eine erste Übersicht über Lerneffi-<br />
zienz und Lerndauer aus den hier teilweise zitierten Forschungsdaten und -analysen bietet<br />
Abbildung 4. Die Werte in dieser Tabelle sind nur als grobe Richtwerte für den Einsatz der<br />
jeweiligen Medien zu verstehen, weil der Lernerfolg, wie die psychologische Forschung<br />
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