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Sicherung des pädagogischen Mehrwerts<br />
Eine unbeantwortete Frage ist, ob eine Veränderung zu flexibleren Stundenplänen nur die<br />
Laptop-Klassen betreffen soll oder die gesamte Schule. Unterrichtsformen wie Gruppenar-<br />
beit lassen sich generell in Doppelstunden besser verwirklichen. Die Lage der Doppelstun-<br />
den ist ein wichtiger Gesichtspunkt, Doppelstunden in der 5. und 6. Stunde sind eher<br />
nachteilig, jedoch oft nicht zu verhindern. Die spezielle Gestaltung der Stundenpläne und<br />
die Realisierung eines ganzheitlichen Ansatzes erfordern hohen organisatorischen Auf-<br />
wand.<br />
Die Frage der Unterrichtsorganisation und der Stundenplangestaltung hat auch Auswirkun-<br />
gen auf Aspekte des Curriculums. Der angesprochene zeitliche Mehraufwand, der einer-<br />
seits durch den Einsatz des Gerätes selbst und andererseits durch die zum vorgeschriebe-<br />
nen Unterrichtsstoff zusätzliche Ver<strong>mit</strong>tlung von Medienkompetenz entsteht, reduziert die<br />
Zeit für die Ver<strong>mit</strong>tlung der Lehrplaninhalte. Die Vorbereitung auf Zentralabitur z.B. in Bay-<br />
ern wird hierbei als besonders problematisch betrachtet, da dort die Einhaltung von Stan-<br />
dards gegeben sein muss. In einigen Fächern (z. B. in Mathematik) stellt das Weglassen<br />
von Inhalten größere Probleme dar als in anderen. Auch sind einige Fächer schlechter für<br />
den Medieneinsatz geeignet als andere (z. B. Sport). Durch das Zusammenfassen der<br />
Lehrpläne verschiedener Fächer kann Zeit gespart werden.<br />
Die Präambeln der Lehrpläne enthalten immer Hinweise darauf, dass die Inhalte nicht voll-<br />
ständig abgearbeitet werden müssen, sondern erfahren und erarbeitet werden sollen. Me-<br />
thoden sollten tiefgehend und Inhalte exemplarisch ver<strong>mit</strong>telt werden, so dass den Schü-<br />
lern das Handwerkszeug zur Lösung von Problemen zur Verfügung steht, so die Meinung<br />
der Laptop-Schulen.<br />
Auch <strong>mit</strong> einem geringeren Umfang an ver<strong>mit</strong>telten Inhalten können die Schüler der Lap-<br />
top-Klassen in ihren Leistungen <strong>mit</strong> denen herkömmlicher Klassen <strong>mit</strong>halten und sie sogar<br />
durch zusätzliche Kompetenzen wie eine höhere Eigenverantwortlichkeit des <strong>Lernen</strong>s und<br />
eine größere Medienkompetenz übertreffen.<br />
Diese Aspekte bereiten jedoch noch Probleme in der Leistungsbewertung. Eine Möglichkeit<br />
zur Evaluation von Medienkompetenz in verschiedenen Entwicklungsstufen müsste ge-<br />
schaffen werden. Der Vergleich von Laptop-Klassen <strong>mit</strong> herkömmlichen Klassen sollte ge-<br />
nerell nicht gescheut werden. Die Produkte, die <strong>mit</strong> den Laptops erstellt werden, können in<br />
herkömmlichen Klassen nicht erzielt werden. Fachliche Inhalte, mündliche Kommunikation<br />
und Philologie dürfen jedoch nicht vernachlässigt werden.<br />
5. Regeln für den Gebrauch der Laptops<br />
Die Regeln für den Gebrauch der Laptops betrifft die Fragen:<br />
�� Wofür dürfen die Schüler die Laptops benutzen?<br />
�� Welchen Regeln unterliegt diese Nutzung?<br />
�� Wird der Gebrauch rigide oder lax kontrolliert?<br />
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