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Gewalt und Zwang in der stationären Psychiatrie - Aktion Psychisch ...

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Abb. 1<br />

3.3) Ergebnisse <strong>der</strong> Interviews<br />

Mit den Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Patienten, die sich mit <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> Befragung<br />

zum Indexaufenthalt e<strong>in</strong>verstanden erklärt hatten, wurde e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> (überwiegend<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik) vere<strong>in</strong>bart. Im Gespräch wurden im Rahmen e<strong>in</strong>es semistrukturierten<br />

Interviews <strong>in</strong>sgesamt 76 Fragen gestellt. In <strong>der</strong> Folge werden nur Ergebnisse<br />

vorgestellt, die unmittelbar mit dem Erleben <strong>der</strong> Behandlung auf Rechtsgr<strong>und</strong>lage<br />

des Unterbr<strong>in</strong>gungsgesetzes <strong>in</strong> Zusammenhang stehen, <strong>und</strong> die H<strong>in</strong>weise<br />

zur Beantwortung <strong>der</strong> Frage geben, wie bzw. wodurch eventuell e<strong>in</strong>e<br />

Reduktion von Unterbr<strong>in</strong>gungen erreicht werden könnte (e<strong>in</strong>schränkend: auf <strong>der</strong><br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage des UBG Baden-Württemberg).<br />

Etwa die Hälfte <strong>der</strong> befragten 47 Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Patienten betrachtete die<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung retrospektiv als „zum damaligen Zeitpunkt“ notwendig. Trotzdem<br />

gaben fast zwei Drittel an, sie hätten die Unterbr<strong>in</strong>gung als „ungerechtfertigten<br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> ihre persönlichen Rechte“ erlebt bzw. als „<strong>Zwang</strong>smaßnahme gegen<br />

ihren ausgesprochenen Willen“. Nur knapp 20% <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Patienten<br />

hat die Unterbr<strong>in</strong>gung „als Erleichterung“ erlebt, weil ihnen die Entscheidung<br />

abgenommen wurde. Über zwei Drittel <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Patienten war retrospektiv<br />

<strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, die richterliche Unterbr<strong>in</strong>gung wäre „irgendwie vermeidbar“<br />

gewesen. (Tabelle 3).<br />

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