Gewalt und Zwang in der stationären Psychiatrie - Aktion Psychisch ...
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Schwerpunkt dieser ersten Fortbildung war die Darstellung des Spannungsfeldes<br />
zwischen Hilfe <strong>und</strong> <strong>Gewalt</strong>; Vorstellung von Untersuchungen zu <strong>Zwang</strong>smaßnahmen,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus dem deutschsprachigen Raum; Vorstellung <strong>der</strong><br />
bisher erarbeiteten Standards <strong>und</strong> Darstellung von Beurteilungskriterien zur E<strong>in</strong>schätzung<br />
von drohen<strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong>.<br />
Es kam zu e<strong>in</strong>er regen Diskussion <strong>und</strong> zu dem Wunsch nach e<strong>in</strong>er mehr praxisbezogenen<br />
<strong>und</strong> multiprofessionellen Vorgehensweise <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Gruppen.<br />
Daraufh<strong>in</strong> bildete sich unsere Arbeitsgruppe „Umgang mit <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychiatrie</strong>“.<br />
Die nächste Fortbildung fand am 19.03.1996 statt. Geplant war multiprofessionelle<br />
Kle<strong>in</strong>gruppenarbeit, praxisnah <strong>und</strong> mit E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von eigenen Erfahrungen.<br />
Ziele waren:<br />
– Ermöglichen e<strong>in</strong>er Atmosphäre mit offenem, wertschätzendem Austausch<br />
mit gegenseitiger Rückmeldung<br />
– Sensibilisierung für die Anbahnung von <strong>Gewalt</strong><br />
– Erlernen von Deeskalation ohne rigides Handeln bzw. Demonstrieren von<br />
Macht<br />
– Angst als Signal bei sich wahrnehmen lernen (fühlen – wahrnehmen – denken<br />
– handeln)<br />
– Bei PatientInnen Angst <strong>und</strong> Verzweiflung, die oft Gr<strong>und</strong> von aggressiven Eskalationen<br />
s<strong>in</strong>d, erkennen <strong>und</strong> beobachten lernen.<br />
Wir arbeiteten <strong>in</strong> zwei Kle<strong>in</strong>gruppen mit je 20 TeilnehmerInnen, darunter auch<br />
e<strong>in</strong>ige MitarbeiterInnen aus an<strong>der</strong>en Teilbereichen <strong>der</strong> „von Bodelschw<strong>in</strong>ghschen<br />
Anstalten Bethel“.<br />
Insgesamt kam es zu regen Diskussionen <strong>und</strong> erstaunlich offenem Thematisieren<br />
<strong>der</strong> Angst von MitarbeiterInnen.<br />
Als E<strong>in</strong>stieg diente Triadenarbeit: In Dreiergruppen wurde ausgetauscht, was die<br />
e<strong>in</strong>zelnen MitarbeiterInnen zum Thema e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen wollen. Über diesen E<strong>in</strong>stieg<br />
kam <strong>in</strong> <strong>der</strong> größeren Gruppe die Diskussion schnell <strong>und</strong> lebendig <strong>in</strong> Gang.<br />
Für die nächste Fortbildung am 10.09.1996 entschieden wir uns, das Angebot<br />
auf die psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik zu begrenzen, weil die Teilnahme aus nicht kl<strong>in</strong>ischen<br />
Bereichen als ungünstig für e<strong>in</strong>en offenen Austausch wahrgenommen<br />
wurde.<br />
Es nahmen ca. 20 MitarbeiterInnen teil, <strong>der</strong> Ablauf war ähnlich wie beim vorherigen<br />
Term<strong>in</strong>.<br />
Für den 19.03.1997 entschieden wir uns für Arbeitsgruppen mit Themenschwerpunkten.<br />
Für diese Gruppen war e<strong>in</strong>e Voranmeldung erfor<strong>der</strong>lich. Es kamen<br />
ca. 35 Personen aus allen Berufsgruppen. Nicht alle hatten sich vorher angemeldet.<br />
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