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Gewalt und Zwang in der stationären Psychiatrie - Aktion Psychisch ...

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<strong>und</strong> Herner Geme<strong>in</strong>depsychiatrischen Sem<strong>in</strong>aren (Fortbildung für psychiatrisch<br />

Tätige),<br />

– Initiierung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> „Geme<strong>in</strong>sam statt e<strong>in</strong>sam“, die regelmäßig Ausflüge,<br />

Weihnachtsfeiern <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong>e Freizeitangebote anbietet,<br />

– Mitwirkung bei kommunalpolitischen Fragen (z.B. Initiierung e<strong>in</strong>es Fußgängerüberweges<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>er Unterschriftenaktion <strong>und</strong> verschiedener Demonstrationen).<br />

Für die therapeutische Bedeutung dieser Entwicklung gelten die zuvor genannten<br />

Erläuterungen zu e<strong>in</strong>er weitgehend unentfremdeten sozialpsychiatrischen<br />

Arbeit. Ihre gewaltm<strong>in</strong><strong>der</strong>nde <strong>und</strong> prophylaktische Wirkung besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen<br />

Aufwertung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erfahrung, für die psychiatrische Institution Verantwortung<br />

zu tragen <strong>und</strong> dafür das Vertrauen <strong>und</strong> den Dank durch MitarbeiterInnen<br />

<strong>und</strong> die Krankenhausleitung ausgesprochen zu bekommen. Auch die Erfahrung,<br />

eigenständig <strong>in</strong> Form von Selbsthilfeprojekten die Angebotsstruktur<br />

<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik mitzugestalten, bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Identifikation mit <strong>der</strong> Institution, die nicht<br />

auf Hospitalisierung, son<strong>der</strong>n auf zielgerichteter Dienstleistungsstruktur basiert,<br />

die den Bedürfnissen ihrer NutzerInnen angemessen ist <strong>und</strong> ihre Autonomie<br />

för<strong>der</strong>t.<br />

2.3.3 Die Krisenassistenten<br />

Wie<strong>der</strong>um aus <strong>der</strong> erfolgreichen Entwicklung <strong>der</strong> Delegierten <strong>und</strong> den Erfahrungen<br />

mit dem Heterogenitätspr<strong>in</strong>zip auf den Stationen ergab sich die Überlegung,<br />

ob durch e<strong>in</strong>e gezieltere Begleitung von Menschen <strong>in</strong> länger dauernden<br />

Krisen durch psychiatrieerfahrene HelferInnen, die mit den lokalen Verhältnissen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Herner geme<strong>in</strong>depsychiatrischen Kl<strong>in</strong>ik vertraut s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> weiterer<br />

Schritt im Bemühen um e<strong>in</strong>e gewaltfreie <strong>Psychiatrie</strong> möglich wäre. Hierbei mußte<br />

von vornhere<strong>in</strong> das ethische Spannungsfeld berücksichtigt werden, <strong>in</strong> dem<br />

dieser modellhafte Versuch stattfand:<br />

– Es darf ke<strong>in</strong>e (Selbst-)Ausbeutung <strong>der</strong> KrisenassistentInnen stattf<strong>in</strong>den,<br />

– es darf zu ke<strong>in</strong>er unkontrollierten Machtausübung kommen,<br />

– die KrisenhelferInnen müssen vor etwaigen Überfor<strong>der</strong>ungen geschützt se<strong>in</strong>,<br />

– sowohl die von dem Krisenassistenten betreute PatientInnen als auch se<strong>in</strong>e<br />

offiziellen BetreuerInnen müssen ihre Zustimmungen zu dem beschriebenen<br />

Vorgehen gegeben haben.<br />

Um dieses zu berücksichtigen, wurden regelmäßige Supervisionstreffen (mit<br />

Beteiligung des Pflegedienstleiters <strong>und</strong> des leitenden Arztes) angesetzt; im Rahmen<br />

<strong>der</strong> ganz <strong>in</strong>dividuellen Planung wurden e<strong>in</strong>em Patienten mit hohem Betreuungsbedarf<br />

mehrere Krisenassistenten zur Seite gestellt, <strong>der</strong>en Vermittlung im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Delegiertenarbeit unter Absprache mit professionellen HelferInnen<br />

entstand. In e<strong>in</strong>er abschließenden Reflexion e<strong>in</strong>er ersten Krisenbegleitung konnte<br />

festgehalten werden:<br />

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