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Gewalt und Zwang in der stationären Psychiatrie - Aktion Psychisch ...

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Die Anwendung von <strong>Zwang</strong>smaßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Umgebung wurde<br />

damals e<strong>in</strong>e Schändung <strong>der</strong> Menschenrechte genannt.<br />

Man fragte sich, was <strong>der</strong> eigentliche Gr<strong>und</strong> für die Anwendung von <strong>Zwang</strong>smaßnahmen<br />

ist <strong>und</strong> kam zu dem Ergebnis, daß sie zumeist aus e<strong>in</strong>er Ohnmachtsreaktion<br />

<strong>und</strong> mehr aus Gewöhnung als aus Notwendigkeit erfolgen.<br />

Kulturelle E<strong>in</strong>flüsse<br />

Im weiteren wurde <strong>der</strong> Frage nach den kulturellen E<strong>in</strong>flüssen auf die Anwendung<br />

von <strong>Zwang</strong> nachgegangen. Es war klar, daß es Unterschiede zwischen<br />

den Län<strong>der</strong>n gibt. So werden <strong>Zwang</strong>smaßnahmen <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landen <strong>in</strong> allen<br />

Krankenhäusern sehr häufig angewendet, während <strong>in</strong> Dänemark Abson<strong>der</strong>ung<br />

verboten ist<br />

Aber auch zwischen e<strong>in</strong>zelnen Krankenhäusern <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> gibt es<br />

Unterschiede. So arbeiten <strong>in</strong> Großbritannien manche Krankenhäuser ohne Abson<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong> Irland e<strong>in</strong>ige.<br />

Außerdem war bekannt, daß die Anwendung von <strong>Zwang</strong> durch organisatorische<br />

Maßnahmen bee<strong>in</strong>flußbar ist. E<strong>in</strong> schönes Beispiel hierzu ist Schottland. Im Jahr<br />

1985 haben 14 von 21 Krankenhäusern nie Abson<strong>der</strong>ung (geschlossene E<strong>in</strong>zelunterbr<strong>in</strong>gung)<br />

angewendet. In <strong>der</strong> nachfolgenden Zeit hat es e<strong>in</strong>e große Kritik<br />

<strong>und</strong> Diskussion zur Abson<strong>der</strong>ung gegeben. Die Zahl <strong>der</strong> Krankenhäuser, die mit<br />

Abson<strong>der</strong>ung gearbeitet haben, g<strong>in</strong>g zurück <strong>und</strong> seit 1989 arbeiten alle Krankenhäuser<br />

ohne Abson<strong>der</strong>ung.<br />

Wie kann man positive Än<strong>der</strong>ungen erreichen?<br />

Um Positive Verän<strong>der</strong>ungen erreichen zu können, ist zunächst das Bewußtse<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> die Erkenntnis beim Personal sehr wichtig, daß die Klienten unfreiwillig im<br />

Krankenhaus verbleiben. Man sollte Respekt vor den Rechten <strong>und</strong> Wünschen<br />

<strong>der</strong> Klienten haben; hierzu gehört auch, Kommentare <strong>der</strong> Klienten über ihre persönliche<br />

Situation <strong>und</strong> über die Lage auf <strong>der</strong> Station ernst zu nehmen. Sehr<br />

wichtig ist dabei e<strong>in</strong> Klima, daß e<strong>in</strong>e offene Kommunikation ermöglicht <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t.<br />

Weiter ist e<strong>in</strong>e Evaluation von allen <strong>Gewalt</strong>zwischenfällen erfor<strong>der</strong>lich. Ziel<br />

ist dabei die Identifikation von negativen Faktoren <strong>und</strong> die Erarbeitung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung von Handlungsalternativen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alltagsarbeit auf <strong>der</strong><br />

Station.<br />

Die Resolution <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />

An <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Resolution war die WFMH, die bei den Vere<strong>in</strong>ten Nationen<br />

akkreditiert ist, beteiligt. In <strong>der</strong> Resolution heißt es:<br />

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