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Bericht der Bundesregierung 2012 - netzwerkB

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 11 – Drucksache 17/10500troffene Frauen und <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>“, die den zweiten Abschnittdieses <strong>Bericht</strong>s bildet.Die Bestandsaufnahme wurde von einer Arbeitsgruppeunter Leitung von Prof. Dr. Cornelia Helfferich im Zeitraumvon Dezember 2010 bis März <strong>2012</strong> erstellt; Erhebungszeitraumwar März bis Oktober 2011. Sie enthältein sozialwissenschaftlich-empirisches Gutachten, dasvon Prof. Dr. Barbara Kavemann (SozialwissenschaftlichesFrauenForschungsInstitut Freiburg/Kath. HochschuleBerlin) und Prof. Dr. Cornelia Helfferich (SozialwissenschaftlichesFrauenForschungsInstitut Freiburg/Ev. HochschuleFreiburg) ausgeführt wurde, sowie ein rechtswissenschaftlichesGutachten von Prof. Dr. Stephan Rixen(Universität Bayreuth).Leitbild und zentrale Fragestellung im Rahmen des sozialwissenschaftlichenGutachtens war, inwieweit das bestehendeHilfesystem in seiner Gesamtheit vier zentraleAufgaben erfüllen kann:– den Schutz von Frauen vor Gewalt,– die sofortige Beendigung akuter Gewalt,– die Unterstützung von Frauen bei <strong>der</strong> Wahrnehmungihrer Rechte als Opfer von Gewalt und– die Unterstützung bei <strong>der</strong> Verarbeitung von Gewalterleben.Die Bestandsaufnahme ist damit thematisch breit angelegtund umfasst eine Erhebung und Analyse <strong>der</strong> Versorgungssituationaller Typen von Fachberatungs- undSchutzeinrichtungen, die auf den Unterstützungsbedarfvon Frauen im Hinblick auf erfahrene Gewalt spezialisiertsind. Zusätzlich wurde auch <strong>der</strong> Frage nachgegangen,welchen Beitrag Beratungsangebote mit an<strong>der</strong>erfachlicher Ausrichtung, die für Frauen in Gewaltsituationenaufgrund <strong>der</strong> Verbreitung im Bundesgebiet leicht erreichbarsind (insb. Ehe- und Familienberatungsstellen,Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen,allgemeine Opferberatungsstellen), zur Unterstützungvon gewaltbetroffenen Frauen mit ihren Kin<strong>der</strong>nleisten können.Beson<strong>der</strong>er Wert wurde auf eine Dokumentation <strong>der</strong> Befundeanhand <strong>der</strong> spezifischen Profile <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>gelegt.Ergänzend wurde die Perspektive Beratung suchen<strong>der</strong>Frauen einbezogen, um Erkenntnisse über Einflussfaktorenfür die Inanspruchnahme von Unterstützungsangebotenzu erhalten und um Anhaltspunkte zur Frage möglicherweiseungedeckter Bedarfe an professionellerUnterstützung bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> Folgen von Gewalterfahrungenzu gewinnen.Das rechtswissenschaftliche Gutachten ist fokussiert zumeinen auf die Frage des Zugangs zu den sozialen Dienstleistungen,die durch Frauenhäuser sowie an<strong>der</strong>e Unterstützungsangeboteerbracht werden. „Zugang“ wird dabeiverstanden als die effektive Chance, diese Angebote zunutzen. Die Problemanalyse bezieht die Ebenen <strong>der</strong> Definition<strong>der</strong> Leistungsansprüche, <strong>der</strong> organisatorischen undprozeduralen Umsetzung und <strong>der</strong> Finanzierung querschnittsartigein. Zum an<strong>der</strong>en werden durch das Gutachtenverfassungsrechtliche Fragen beleuchtet, insbeson<strong>der</strong>ezur Zuständigkeit von Bund und Län<strong>der</strong>n.Die Komponenten <strong>der</strong> Studie sind aufeinan<strong>der</strong> bezogenund ergänzen sich in ihren unterschiedlichen Blickwinkeln.1.3.2 Einbezogene Informationsquellen undDatenqualitätDie Studie zur Bestandsaufnahme führt Informationenaus unterschiedlichen Quellen zusammen:Neben umfangreichen eigenen Primärerhebungen allerEinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen 23 und denRückläufen <strong>der</strong> an diese versandten Fragebögen alsHauptelement <strong>der</strong> Erhebung wurden Informationen allerGleichstellungsministerien <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> und <strong>der</strong>bundesweiten Vernetzungsstellen <strong>der</strong> Frauenhäuser(FHK), <strong>der</strong> Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe(bff) und <strong>der</strong> Fachberatungsstellen für Betroffene desMenschenhandels (KOK) ausgewertet.Hinzu kommen eine Befragung von Familienberatungs-,Erziehungsberatungs-, Opferberatungs- und Schwangeren-und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen imHinblick darauf, welchen Beitrag solche weiteren, nichtauf Gewalt gegen Frauen spezialisierten Beratungseinrichtungenzur Versorgung von gewaltbetroffenen Frauenund <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n leisten können, sowie eine Befragungkommunaler Gleichstellungsbeauftragter. Beide verfolgendas Ziel, die Einbettung <strong>der</strong> Unterstützungsangebotezu Gewalt gegen Frauen im Gesamtsystem psychosozialerUnterstützungsangebote aufzubereiten.Aufgrund schwacher Rückläufe können diese beidenletztgenannten Teilbefragungen nicht als repräsentativ angesehenwerden, sie tragen gleichwohl wertvolle zusätzlicheAspekte zum Gesamtbild bei.Die Perspektive potenzieller Klientinnen wurde im Rahmeneiner repräsentativen Bevölkerungsbefragung erhoben.Die mit <strong>der</strong> Studie vorgelegten quantitativen Daten zuden fachlich auf die Unterstützung von gewaltbetroffenenFrauen ausgerichteten Hilfsangeboten können insgesamtals vollständig und gut abgesichert angesehen werden.Gewisse Inkonsistenzen z. B. bei den Zahlen <strong>der</strong> Einrichtungenund <strong>der</strong> Plätze gegenüber den Angaben aus ver-23 Der Begriff „Einrichtungen“ umfasst für Zwecke dieses <strong>Bericht</strong>s alleprofessionellen Hilfsangebote unabhängig von <strong>der</strong>en sozialrechtlicherEinordnung; d.h.: alle ambulanten Beratungsstellen einschließlichpro-aktiver Beratungsformen wie Interventionsstellen, Onlineberatungenetc. sowie Frauenhäuser und Frauenschutz- bzw.Frauenzufluchtswohnungen als „stationäre“ Schutzeinrichtungen.Wenn sich nichts an<strong>der</strong>es aus dem Kontext ergibt, sind nur solcheAngebote gemeint, <strong>der</strong>en fachliche Qualifizierung und Arbeitsschwerpunktim Bereich des Schutzes von Frauen einschließlich <strong>der</strong>enKin<strong>der</strong>n vor körperlicher, sexueller o<strong>der</strong> psychischer Gewalt, bei<strong>der</strong> Unterstützung bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> Folgen solcher Gewaltund bei <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Rechte als Opfer solcherGewalt liegt.

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