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Bericht der Bundesregierung 2012 - netzwerkB

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 177 – Drucksache 17/10500Differenziert man nach <strong>der</strong> Wohnortgröße, ergibt sich einuneinheitliches Bild. Frauenhäuser, Rechtsanwälte und -anwältinnenund private Vertrauenspersonen werden unabhängigvon <strong>der</strong> Wohnortgröße empfohlen. In Wohnortenzwischen 50.000 und 199.999 nennen Frauen signifikantseltener Familien-/Frauenberatungsstellen. Arzt/Ärztinund Gleichstellungs-/Frauenbeauftragte werden in Ortenüber 50.000 Einwohner seltener genannt.D2.2 Profile <strong>der</strong> empfehlenden FrauenWelche Ansprechpartner Frauen empfehlen, unterscheidetsich vor allem nach ihrer Bildung. Mehrfachnennungenwaren möglich – Frauen mit Hauptschulabschlussnannten weniger Stellen als die an<strong>der</strong>en Frauen. Was dieeinzelnen Stellen angeht, so wurden Familien- und Frauenberatungsstellenumso seltener genannt, je kürzer dieSchulbildung war (signifikant). Bei Misshandlung sinkt<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Nennungen von 40,8 % bei Frauen mitAbitur und/o<strong>der</strong> Studium auf 35,3 % bei Frauen mit höhererSchule ohne Abitur und dann auf 30 %, wenn dieBefragten einen Volks-/Hauptschulabschluss mit/ohneabgeschlossene Lehre haben. Bei sexueller Gewalt sinddie entsprechenden Anteile 33,6 %, 27 % und 23,8 %.Ähnliche, sogar hochsignifikante Zusammenhänge zeigensich bei <strong>der</strong> Empfehlung von therapeutischem Rat(siehe Abbildung 71). Auch anwaltlicher Rat wird sowohlbei Misshandlung als auch bei sexueller Gewalthochsignifikant häufiger von Frauen mit Abitur empfohlen(jeweils 28,4 %) als von Frauen aus den an<strong>der</strong>en Bildungsgruppen(insgesamt zwischen 15,3 % und 18,8 %).Nur bei Frauen mit Volks-/Hauptschulabschluss sind privateVertrauenspersonen wichtiger als Familien- o<strong>der</strong>Frauenberatungsstellen, ansonsten sind die Präferenzenumgekehrt.Was die Polizei angeht, haben die Befragten mit einemVolks-/Hauptschulabschluss ebenfalls eine Son<strong>der</strong>rolle,indem sie signifikant weniger diese Möglichkeit empfehlen(sowohl bei Misshandlung als auch bei sexueller Gewalt)als Frauen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bildungsgruppen. Aber hierhaben nicht die Frauen mit Abitur, son<strong>der</strong>n die mittlereAusbildungsgruppe den höchsten Anteil. Frauen, die einehöhere Schule ohne Abitur besucht haben, empfehlen signifikantseltener bei Misshandlung in <strong>der</strong> PartnerschaftArzt/Ärztin verglichen mit den an<strong>der</strong>en Bildungsgruppen(nicht signifikant bei sexueller Gewalt).Das Alter <strong>der</strong> Befragten hat wesentlich weniger Einfluss.Signifikant ist lediglich, dass die unter 40-Jährigen häufigerzu einer Therapie raten als die Älteren (hochsignifikant)und dass die über 50-Jährigen seltener empfehlen,sich privaten Vertrauenspersonen anzuvertrauen als dieJüngeren (bei Misshandlung 22,3 % gegenüber Anteilenzwischen 30,7 % und 32,7 % in den jüngeren Altersgruppen;bei sexueller Gewalt 18,3 % gegenüber Anteilenzwischen 23 % und 28 % bei den Jüngeren).Frauen, die zur Miete wohnen, empfehlen häufiger dasFrauenhaus (hochsignifikant) und bei Misshandlung in<strong>der</strong> Partnerschaft Vertrauenspersonen (signifikant, nichtbei sexueller Gewalt) sowie seltener einen Anwalt o<strong>der</strong>eine Anwältin (bei Misshandlung hochsignifikant, bei sexuellerGewalt signifikant). Das Einkommen <strong>der</strong> Befragtenund das Haushaltseinkommen wirken sich lediglichals statistische Trends aus in dem Sinn, dass die höchsteEinkommensgruppe tendenziell eher anwaltlichen RatAbbildung 71Hilfeempfehlungen an eine Freundin bei Misshandlung nach Bildung(in %)80706066,5 66,457,350403020103040,835,35,67,613,718,8 15,328,435 36,733,40Frauenberatungsstelle*Therapie** Rechtsanwalt/ -anwältin**Polizei*Frauenhausniedrigere Bildung mittlere Bildung höhere BildungQuelle: Beratung nach Gewalt – Repräsentative Bevölkerungsbefragung SoFFI F. 2011, N=1.138 Frauen, 18 bis 65 Jahre*p

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