Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus
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E) Zurückziehen der Bestimmung – Paccuddhāraṇa<br />
Falls ein Mönch ein neues Gewand/ Stoff erhalten hat und das alte nicht mehr benutzen möchte oder es den<br />
Sahadhammikas überlassen möchte, dann soll er die Bestimmung des alten Gewandes/ Stoffes unter Nennung<br />
dessen Namens <strong>zur</strong>ückziehen:<br />
"Ich ziehe <strong>zur</strong>ück die Bestimmung des Doppel-/ Ober-/<br />
Unter-gewandes/ des Badegewandes/ ... / des zusätzlichen<br />
Tuchstückes."<br />
F) Überlassung* 31 – Vikappana<br />
"Imaŋ saṅghātiŋ/ uttarasaṅgaŋ/ antaravāsakaŋ/<br />
vassikasāṭikaŋ/ ... / parikkhāracoḷakaŋ<br />
paccuddharāmi."<br />
Die Mönche erhielten Extragewänder, doch sie wußten nicht, wie sie damit verfahren sollten. Der Erhabene<br />
erlaubte ihnen die Überlassung. (MV 289). <strong>Das</strong> Mindestmaß <strong>zur</strong> Überlassung eines Stoffes ist in der Länge<br />
acht Finger gemäß des Sugatafingers, und in der Breite vier Finger. Die Überlassung kann sowohl i) in der<br />
Anwesenheit (sammukhā), als auch ii) in der Abwesenheit (parammukhā) eines Sahadhammikas vollzogen<br />
werden. (Pāc 122)<br />
i) Überlassung in der Anwesenheit<br />
Hat ein Mönch [A] ein oder mehrere Gewänder/ Stoffe, die er einen Sahadhammika überlassen möchte, so<br />
soll er erstens ihre Bestimmung <strong>zur</strong>ückziehen, falls er sie vorher bestimmt hat, soll sie alle zusammen nehmen<br />
und zum Sahadhammika [B] sprechen:<br />
a) "Ich überlasse Ihnen/ dir, oder<br />
b) dem [Sahadhammika] Namens Soundso, dieses<br />
Gewand."<br />
a) "Imaŋ cīvaraŋ tumhākaŋ/tuyhaŋ<br />
vikappemi/<br />
b) itthannāmassa vā." (Pāc 122)<br />
In der Mehrzahl, anstatt:<br />
Imaŋ cīvaraŋ (dieses Gewand) → Imāni cīvarāni (diese Gewänder)<br />
Etaŋ cīvaraŋ (jenes Gewand) → Etāni cīvarāni (jene Gewänder)<br />
Von nun an kann das Gewand/ Stoff, die Gewänder/ Stoffe vorrätig gehalten werden (nidhetuŋ vaṭṭati). Es<br />
ist jedoch niemandem erlaubt, es/ sie zu verwenden, wegzugeben oder zu bestimmen, bis [B] [auf Wunsch]<br />
spricht:<br />
"Diesen meinen Besitz magst du benutzen, weggeben oder<br />
damit tun, was du möchtest."<br />
"Mayhaŋ santakaŋ/santakāni paribhuñja<br />
vā, vissajjehi vā, yathāpaccayaŋ vā karohi."<br />
(Smps 467, 639; Khvt 122)<br />
Der Jüngere zum Älteren, anstatt: paribhuñja → paribhuñjatha<br />
vissajjehi → vissajjetha<br />
karohi → karotha<br />
Dadurch entsteht die Zurückziehung od. Ungültigkeit (paccuddhāra) der Überlassung und die Vorratshaltung<br />
verfällt. <strong>Das</strong> Gewand/ Stoff kann von [A] innerhalb von 10 Tagen bestimmt, verwendet, neu überlassen<br />
oder für immer weggegeben werden, da es jetzt als Extragewand gilt.<br />
ii) Überlassung in der Abwesenheit<br />
In der Abwesenheit des Bedachten spricht [A] zu [B]:<br />
31 * Überlassung, hier: vorübergehend seinen Bezitz zu treuen Händen übergeben, so daß er vorrätig gehalten wird. Siehe nächste<br />
Fußnote.