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Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus

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ANHANG I<br />

<strong>Notizen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Verhaltensethik</strong><br />

aus Mahāvagga (MV), Cullavagga (CV) and Parivārā (PV)<br />

1. DIE ORDINATION ALS SĀMAṆERA – SĀMAṆERA-PABBAJJĀ* 10<br />

DAS VERFAHREN<br />

(Aus dem ersten Kap. des MV 82f)<br />

<strong>Das</strong> Verfahren der Ordination als Sāmaṇera (wörtl.: Sohn der Einsiedler) besteht aus vier Hauptteilen:<br />

i) Rasieren,<br />

ii) Bitte um das Fortziehen (pabbajjā),<br />

iii) Bitte um und Annahme der dreifachen Zuflucht und der zehn Regeln, und<br />

iv) Annahme eines Unterweisers (Upajjhāyas).<br />

i) Rasieren<br />

Der Anwärter (A.) soll, als Laie, die Haare und den Bart von einem bestimmten Bhikkhu abrasieren lassen,<br />

wobei das erste Büschel der abgeschnittenen Haare A. in die Hand gegeben wird. Nun gibt der Bhikkhu das<br />

Meditationsobjekt der Hautpentade (taca-pañcaka-kammaṭṭhāna) der 32 Körperteile, die A. ihm nachsprechen<br />

soll:<br />

[Es gibt an diesem Körper:]<br />

"Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut.<br />

[Und umgekehrt:]<br />

Haut, Zähne, Nägel, Körperhaare, Kopfhaare."<br />

Kesā, lomā, nakkhā, dantā, taco.<br />

Taco, dantā, nakkhā, lomā, kesā.<br />

Nach dem Rasieren, geht A. zu einem älteren bhikkhu, der zehn oder mehrere Jahren hochordiniert ist, und<br />

verehrt ihm als seinem Unterweiser (upajjjāya) indem er sich zu seinen Füßen verbeugt. Wenn andere<br />

Bhikkhus anwesend sind, soll er auch zu ihren Füßen verbeugen, indem er gewöhnlicherweise sagt:<br />

Mit Verlaub, Ehrwürdiger Herr, ich verehre den Orden.<br />

Zum zweiten Male, ... .<br />

Zum dritten Male, ... ich verehre den Orden.<br />

ii) Bitte um das Fortziehen (pabbajjā)<br />

Okāsa, Saïghaŋ vandāmi, bhante.<br />

Dutiyampi, Saïghaŋ vandāmi, bhante.<br />

Tatiyampi, Saïghaŋ vandāmi, bhante.<br />

Dann soll A. ein Untergewand und ein Obergewand, die mit einem Gürtel gebunden sind, nehmen, sich<br />

zu den Füßen des Unterweisers (Upajjhāyas) verbeugen, sich in die Hocke setzen (hinkauern), die Hände<br />

zu-sammenlegen und sie bis an den Kopf heranführen, und 1. um das Fortziehen (pabbajjā), und 2. um das<br />

Empfangen der Gewänder von dem Unterweiser bitten.<br />

* Pabbajjā (wörtl.: <strong>Das</strong> Fortziehen, bzw. das Hinausziehen). '<strong>Das</strong> Hinausziehen aus dem <strong>Haus</strong>leben in die <strong>Haus</strong>losigkeit' (agārasmā<br />

anagāriyaŋ pabbajjā), ist ein sehr häufiger Ausdruck im Kanon für Pabbajjā. Hier "<strong>Haus</strong>leben (agāra ) bedeutet: <strong>Das</strong> Leben<br />

des <strong>Haus</strong>hälters, wofür Beschäftigungen wie Landwirtschaft, Handel, usw. nötig sind. Nach der Pabbajjā gibt es das alles nicht<br />

mehr. Deshalb soll Pabbajjā als 'Gang in die <strong>Haus</strong>losigkeit' verstanden werden." (Smps. 139))

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