Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus
Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus
Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
[2. Regelverstöße, die "zu Fall bringen"]<br />
Hier nun kommen die vier Regelverstöße, die "zu Fall<br />
bringen" (Pārājikā) <strong>zur</strong> Rezitation.<br />
1. Welcher Mönch 1 auch immer 34 die Schulungs- und<br />
Lebensregeln der Mönche auf sich genommen hat und ohne<br />
sich von den Schulungsregeln losgesagt zu haben, ohne<br />
seine Schwäche offenbart zu haben, Geschlechtsverkehr<br />
ausübt, wenn auch nur mit einem weiblichen Tier, der ist zu<br />
Fall gekommen und von der Gemeinschaft ausgeschlossen.<br />
2. Welcher Mönch auch immer aus dem Dorfe 35 oder aus<br />
dem Walde, etwas Nichtgegebenes nimmt, mit der Absicht<br />
es zu stehlen, 36 und dieses Gestohlene wäre von solchem<br />
Wert, daß die Regierungsgewalten einen Räuber verhaften<br />
und ihn entweder prügeln, fesseln oder verbannen würden:<br />
"Du bist ein Räuber, du bist ein Tor, du bist ein Idiot, du bist<br />
ein Dieb!" – dieser Mönch, der solch etwas Nichtgegebenes<br />
nimmt, auch der ist zu Fall gekommen und von der Gemeinschaft<br />
ausgeschlossen.<br />
3. Welcher Mönch auch immer vorsätzlich ein menschliches<br />
Wesen des Lebens beraubt oder ihm eine Waffe [tauglich<br />
zum Selbstmord] beschafft oder den Vorteil des Todes preist<br />
oder ihn zum Freitod anstachelt [in dem er auf diese Weise<br />
spricht]: "Guter Mann, was ist dieses üble und elende Leben<br />
für dich? Der Tod ist besser für dich als das Leben!" – wenn<br />
er mit solchem Gedanken und Geist, mit solchem Gedanken<br />
und Motiv, auf vielfache Weise den Vorteil des Todes preist<br />
oder ihn zum Freitod anstachelt, auch der ist zu Fall gekommen<br />
und von der Gemeinschaft ausgeschlossen.<br />
4. Welcher Mönch auch immer, der nichts genaues weiß,<br />
berichtet, daß ein übermenschlicher Zustand 37 wert der<br />
Edlen Kenntnis und Einsicht 38 in Bezug auf ihn gegenwärtig<br />
ist: "Ich kenne [diesen Zustand] so, ich sehe ihn so!", und er<br />
später, bei einer anderen Gelegenheit – geprüft oder ungeprüft<br />
– nachdem er sich vergangen hat und nun um Reinheit<br />
besorgt ist, auf diese Weise spricht: "Freunde! Ohne zu<br />
kennen, sagte ich: 'Ich kenne!'; ohne zu sehen, sagte ich: 'Ich<br />
sehe!' Ich redete Unsinn und Lüge!", auch der ist – abgesehen<br />
von [Selbst-] Überschätzung – zu Fall gekommen und<br />
von der Gemeinschaft ausgeschlossen.<br />
Ehrwürdige, die vier Regelverstöße, die "zu Fall bringen",<br />
sind rezitiert worden. Ein Mönch, der den einen oder anderen<br />
von diesen begangen hat, gehört nicht mehr <strong>zur</strong> Gemeinschaft<br />
der Mönche. So wie er vorher war [ohne Hochordination],<br />
so ist er, nachdem er zu Fall gekommen ist: von der<br />
Gemeinschaft ausgeschlossen.<br />
ccccccccccccc<br />
[2. Pārājikā-dhammā]<br />
Tatr’ime cattāro pārājikā dhammā<br />
uddesaŋ āgacchanti.<br />
1. Yo pana bhikkhu, bhikkhūnaŋ sikkhāsājīvasamāpanno,<br />
sikkhaŋ apaccakkhāya,<br />
dubbalyaŋ anāvīkatvā, methunaŋ dhammaŋ<br />
patiseveyya, antamaso tiracchānagatāya’pi,<br />
pārājiko hoti asaŋvāso.<br />
2. Yo pana bhikkhu gāmā vā araññā vā,<br />
adinnaŋ theyyasaïkhātaŋ ādiyeyya, yathārūpe<br />
adinnādāne, rājāno coraŋ gahetvā<br />
haneyyuŋ vā bandheyyuŋ vā pabbājeyyuŋ<br />
vā: “Coro’si, bālo’si, mūëho’si,<br />
theno’sī”ti, – tathārūpaŋ bhikkhu adinnaŋ<br />
ādiyamāno, ayam’pi pārājiko hoti<br />
asaŋ-vāso.<br />
3. Yo pana bhikkhu sañcicca manussaviggahaŋ<br />
jīvitā voropeyya, satthahārakaŋ<br />
vā’ssa pariyeseyya, maraõavaõõaŋ vā<br />
saŋvaõõeyya, maraõāya vā samādapeyya:<br />
“Ambho purisa, kiŋ tuyh’iminā pāpakena<br />
dujjīvitena? Matan’te jīvitā seyyo”ti – iti<br />
cittamano, cittasaïkappo, anekapariyāyena<br />
maraõavaõõaŋ vā saŋvaõõeyya, maraõāya<br />
vā samādapeyya, ayam’pi pārājiko<br />
hoti asaŋvāso.<br />
4. Yo pana bhikkhu, anabhijānaŋ, uttarimanussadhammaŋ<br />
attūpanāyikaŋ alamariyañāõadassanaŋ<br />
samudācareyya: “Iti<br />
jānāmi, iti passāmī”ti, tato aparena samayena<br />
–samanuggāhiyamāno vā asamanuggāhiyamāno<br />
vā – āpanno visuddhāpekkho<br />
evaŋ vadeyya: “Ajānamevāhaŋ,<br />
āvuso, avacaŋ ‘jānāmi’, apassaŋ ‘passāmi’.<br />
Tucchaŋ musā vilapin”ti, aññatra<br />
adhimānā, ayam’pi pārājiko hoti asaŋvāso.<br />
Uddiṭṭhā kho, āyasmanto, cattāro pārājikā<br />
dhammā. Yesaŋ bhikkhu aññataraŋ vā<br />
aññataraŋ vā āpajjitvā, na labhati bhikkhūhi<br />
saddhiŋ saŋvāsaŋ. Yathā pure, tathā<br />
pacchā, pārājiko hoti asaŋvāso.