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Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus

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Dementsprechend, falls [A] den gleichen Vergehensgegenstand wie [B] hat, z.B. 'Essen <strong>zur</strong> Unzeit' (= Pāc.<br />

Nr. 37), dann soll er es ihm nicht gestehen. Wenn er es ihm gesteht (deseyya), begeht er als Gestehender<br />

(desaka) ein Dukkaṭavergehen a) wegen des Geständnisses (desanā). Und falls [B] das Geständnis entgegennimmt<br />

(paṭiggaṇheyya), begeht [B] als Entgegennehmer (paṭiggahaka) ebenfalls ein Dukkaṭavergehen,<br />

jedoch, b) wegen des Entgegennehmens (paṭiggahaṇā).<br />

Sie werden rein von z.B. Pāc. Nr . 37, begehen jedoch zwei nicht gleiche (visabhāgā) Arten von Dukkaṭavergehen.<br />

Diese sind von verschiedenem Gegenstand, d.i., a) desanā und b) paṭiggahaṇā, und nicht 'sabhāga'.<br />

Deshalb können sie sie um davon rein zu werden, folgendermaßen miteinander (aññamaññaŋ) gestehen,<br />

ohne ein weiteres Dukkaṭavergehen zu begehen:<br />

[A]: "Ehrwürdiger Herr/Freund! Ich beging ein Dukkaṭavergehen<br />

wegen des Geständnisses. Dies gestehe ich vor<br />

ihnen/ dir."<br />

"Ahaŋ, bhante/āvuso, desanā-dukkaṭaŋ<br />

āpattiŋ āpajjiŋ. Taŋ tumha-/tuyha-mūle<br />

paṭidesemi."<br />

[B]: "Ehrwürdiger Herr/Freund! Sehen Sie dieses Ver- "Passatha, bhante/ passasi, āvuso, taŋ<br />

gehen?" ... (usw. wie oben in I.)<br />

āpattiŋ? "<br />

oooooooooooo<br />

---------------------------------------------------------<br />

[B]: "Ehrwürdiger Herr/Freund! Ich beging ein Dukkaṭavergehen<br />

wegen des Entgegennehmens. Dies gestehe ich<br />

vor ihnen/ dir."<br />

[A]: "Ehrwürdiger Herr/Freund! Sehen Sie dieses Ver-<br />

gehen?" ... (usw. wie oben in I.)<br />

"Ahaŋ, bhante/āvuso, paṭiggahanādukkaṭaŋ<br />

āpattiŋ āpajjiŋ. Taŋ tumha-<br />

/tuyha-mūle paṭidesemi."<br />

"Passatha, bhante/ passasi, āvuso, taŋ<br />

āpattiŋ?" (s. Smps 794)<br />

NB: Sie sollen jedoch nicht wissentlich und aus bewusster Mißachtung (anādariye: s. Pāc. Nr. 54) einen<br />

gleichen Gegentand eines Vergehens miteinander gestehen und entgegennehmen, und dann ein Desanā-/<br />

Paṭiggahanā-dukkaṭa gestehen, denn dadurch begehen sie, gemäß Pāc. Nr. 54, ein Extra-Pācittiyavergehen.<br />

Der Sinn ist, daß einer von beiden, auf einem bestimmten Vergehensgegenstand, rein (suddho) sein soll.<br />

(Siehe unten 'Kollektivfall eines gleichen Vergehens'. Siehe auch Anh. II, Diskussion Nr. 8: SABHĀGĀ<br />

ĀPATTI.)<br />

Kollektivfall eines gleichen Vergehens<br />

"Es begab sich nun zu jener Zeit, daß an einem bestimmten Aufenthaltsort (āvāsa [= räumlicher Zusammenfall]),<br />

gerade am Uposathatag [= zeitlicher Zusammenfall], der ganze Orden (sabbo saṅgho [= samū-<br />

ha: Kollektivbegriff]), das gleiche Vergehen (sabhāgā āpatti) begangen hatte. ... Der Erhabene sprach:<br />

"O Mönche, diese Mönche sollen sofort einen Mönch zum benachbarten Aufenthaltsort entsenden:<br />

'Gehe, Freund! Reinige dich von diesem Vergehen und komme <strong>zur</strong>ück. Wir werden uns in deiner<br />

Gegenwart von diesem Vergehen reinigen.' Gelingt es ihnen auf diese Weise [sich zu reinigen], so ist<br />

es gut. Wenn es ihnen nicht gelingt, dann soll ein erfahrener und fähiger Mönch bei dem Orden<br />

folgendermaßen beantragen:<br />

'Ehrwürdiger Herr! Möge der Orden mich anhören. Dieser ganze Orden hat das gleiche Vergehen be-<br />

gangen. Wenn dem Orden ein reiner (suddho) Mönch begegnet, der nicht das gleiche Vergehen [wie<br />

die anwesenden Mönche] begangen hat, dann wird sich der Orden in seiner Gegenwart von diesem<br />

Vergehen reinigen."<br />

Hat er dies gesagt, soll die Uposathahandlung durchgeführt werden, das Pātimokkha soll rezitiert<br />

werden. Es soll deswegen keine Behinderung für die Uposathahandlung entstehen." (MV 126)

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