Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus
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"Jeden Unglück bringenden Spielwürfel verschluckt er<br />
(gilati)" [, ohne ihn zuvor gekaut zu haben].<br />
VERDEUTLICHUNG EINIGER BEGRIFFE (s. auch Abb. 1)<br />
Essen<br />
Entsprechend der wissenschaftlichen Definition hat 'essen' drei Stufen:<br />
"Āgatāgataŋ kaliŋ gilati." (D ii. 349)<br />
l) Etwas nehmen und in den Mund stecken in der Absicht, es hinunterzuschlucken. (In Pāḷi = (paṭi-) gaṇhāti),<br />
2) Kauen mit oder als ob mit den Zähnen <strong>zur</strong> Vorbereitung für das Hinunterschlucken (In Pāḷi = khādati,<br />
sankhādati, vikkhādati, mukhe ālopan samparivatteti, dantavikhādanaŋ), und<br />
3) hinunterschlucken: durch den Rachen/die Rachenhöhle und die Speiseröhre in den Magen leiten (In Pāḷi =<br />
ajjhoharati, od. gilati).<br />
Rachen<br />
Der Rachen ist für den Schluckakt von Bedeutung,<br />
da er durch die sogenannte Rachenenge mit der<br />
Mundhöhle verbunden ist.<br />
Die Funktion des Rachens ist nicht hinunterzuschlucken.<br />
Wenn man jedoch Nahrung (āhāra) zu<br />
der Hinterwand der Mundhöhle, d.i. zum Rachen<br />
(mukhadvāraŋ) bringt (āhāreti), nur dann wird sie<br />
automatisch in die Speiseröhre gelangen, wobei sie<br />
hinuntergeschluckt wird (yena ca ... ajjhoharati (M.<br />
iii. 242)) und nicht wenn man sie zu den Lippen<br />
bringt.<br />
NB: Die Fläche um den Rachen auf Abb. 1 ist das<br />
sogenannte Raumelement (ākāsadhātu), während<br />
der Mund geschlossen ist.<br />
LEGENDE ZUR ABB. 1:<br />
Mund: Die Höhle, die außen durch die Lippen begrenzt ist und innen durch die Rachenhöhle, die die Zunge,<br />
das Zahnfleisch und die Zähne mit einschließt.<br />
Abb. 1<br />
Lippe: Eine der beiden fleischigen Falten, die die Mundhöhle umgeben.<br />
Kehldeckel (Epiglottis): Dünner Schild aus flexiblem Knorpel ... , der sich hinterwärts und aufwärts [wie<br />
eine Türfüllung] faltet [und gegen das 'Sich verschlucken' dient]. Während des Hinunterschluckens faltet der<br />
Kehldeckel <strong>zur</strong>ück und verhindert, daß Nahrung und Getränke in die Luftröhre eingeht und verweist sie<br />
anstatt auf die Speiseröhre.<br />
Kehlkopf (Larynx): Organ <strong>zur</strong> Stimmbildung und Luftüberleitung aus dem Rachenraum in die Luftröhre.<br />
Speiseröhre (Ösophagus): dem Nahrungstransport dienender Teil (= Muskelschlauch) des Verdauungskanals<br />
zwischen Schlund und Magen. (MTL)<br />
Schlussfolgerung<br />
Man muß deshalb in Pāc. Nr. 40 die Bedeutung von mukhadvāraŋ in Zusammenhang mit āhāreti (ā +<br />
√hara), oder einfach ajjhoharati (adhi + ava + √hara) = 'hinunterschlucken', als die 'innere Tür' (Hintertür)<br />
der Munhöhle nehmen, nämlich galanāḷikaŋ. (Khvt 113). Oder wie Vv. 343 es genauer ausdrückt: "Die Tür<br />
unter der Mund (-höhle)" (mukhato heṭṭhā dvāraŋ = mukhadvāraŋ). Denn es heißt ja auch: