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Notizen zur Verhaltensethik - Das Buddhistische Haus

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7. Verbindung - Nissaya<br />

Nissaya von ni + s√si, sevāyaŋ (im Sinne: Umgang haben mit, Beziehung haben zu, sich verbinden).<br />

(RS 257, R: 599; Dhtm; Dhtp; Ps)<br />

Gemäß Dhtm gibt es sechs √si, die von verschiedenen Konjugationen und verschiedener Bedeutung sind. In<br />

diesem Zusammenhang ist jedoch entsprechend der einheimischen Pāḷi-Grammatiken und der gelehrten<br />

Mahātheras, die des Schülers einzugehende Verbindung mit, od. Beziehung zu dem Lehrer gemeint. PED<br />

gibt, in diesem Fall, die Sanskritform ni + √sri, saye usw. an, im Sinne (an-) liegen ... (ab-) hängen von, und<br />

daher ist nissaya in vielen englischen Büchern als 'Dependence' (Abhängigkeit von) übersetzt, was eigentlich<br />

ein Zustand ist, indem man von jemandem anderen beeinflußt wird oder ihm unterworfen ist. (WD). Dies<br />

entspricht näher dem Pāḷiwort parādhina (D i. 72) (= paresu adhīno, parass'eva ruciyā pavattati. (DA i. 212)),<br />

welches PED hier wieder, aber richtig, als 'abhängig von anderen' (dependent on others) übersetzt.<br />

Man kann sich denken, daß 1) in solch einem Zustand von Abhängigkeit kaum eine gegenseitige Verehrung,<br />

Nachgiebigkeit und Höflichkeit existiert und 2) eine Übersetzung als 'Abhängigkeit von' einen negativen<br />

Eindruck auf westliche Menschen oder Europäer macht. Beide 1) und 2), stimmen auch mit der Feststellung<br />

A. Lincolns: "You cannot build character and courage by taking away man's initiative and independence",<br />

überein.<br />

Upajjhāya<br />

Upajjhāya (Unterweiser) von upa + √jhe, cintāyaŋ (im Sinne: denken, nachdenken, nachsehen).<br />

"Er sieht was falsch und was richtig ist und er ermahnt<br />

und unterweist = Unterweiser."<br />

"Vajjāvajjaŋ upanijjhāyatī'ti = Upajjhāyo".<br />

(Smps 771)<br />

Denn "neu ordinierte Mönche wissen nicht was falsch und was richtig ist, ... was getan und nicht getan<br />

werden soll. Daraus kann schlechtes Benehmen resultieren und, von der Lehre abfallend, mögen sie diese<br />

verlassen. Deshalb braucht ein Neuling einen gütigen Lehrer, welcher wie ein Vater zu seinem Sohn ist,<br />

welcher sich um ihn kümmert, damit er sich im Dhamma entwickelt; der ihm verständlich macht, was falsch<br />

und was richtig ist und ihn beschützt, so daß er sich nicht falsch verhält; welcher seinen Mangel sieht und<br />

ihm abhilft und sich um den Fortschritt des Neulings bemüht. Solch ein Lehrer soll von dem neu ordinierten<br />

Mönch gesucht und gefunden werden. In dieser Lehre wird dieser Lehrer Upajjhāya genannt./ / Auf diese<br />

Weise, 'Annahme durch einen Upajjhāya' bedeutet, daß man von einem älteren Mönch (Thera, Mahāthera)<br />

Erlaubnis erhält, nahe bei ihm und in Verbindung (āshraya) mit ihm zu leben, um Belehrung und Ermahnung<br />

zu erhalten. Nissaya heißt deshalb jener Zustand, in dem der Schüler in Verbindung mit einem Upajjhāya<br />

oder Ācariya lebt." (Ew. R. Candavimala Mahāthera, Upasampadā-sīlaya, Seite 294 / /299, Colombo: Anula Press, 1970)<br />

Vergleiche auch:<br />

"Und wie, ..., ist ein Mönch begabt mit nissaya? Hier nun, ..., was da wissensreiche, mit der Lehre wohlvertraute<br />

Mönche sind, Kenner der Lehre, der <strong>Verhaltensethik</strong> und des Codes, an diese tritt ein Mönch von Zeit<br />

zu Zeit heran, befragt sie und erkundigt sich bei ihnen: 'Wie verhält sich das, Ehrwürdiger Herr? Was bedeutet<br />

das?' Und jene Ehrwürdigen erschließen ihm das Unerschlossene, erklären ihm das Unklare und beheben<br />

seine Zweifel in mancherlei zweifelhaften Fällen. So ist, ..., ein Mönch begabt mit nissaya. (A i. 147)<br />

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