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Die Zöglinge Calvins in Halle an der Saale von ... - Licht und Recht

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<strong>Die</strong> Predigt, die Psalmen, <strong>der</strong> Katechismus. 52<br />

Comme la cire aupres du feu,<br />

A<strong>in</strong>si des mesch<strong>an</strong>s dev<strong>an</strong>t<br />

<strong>Die</strong>u La force est consumée.<br />

<strong>Die</strong> Übersetzung <strong>von</strong> Jorissen, die jetzt am meisten gebrauchte deutsche Psalmübersetzung gibt<br />

diesen Anf<strong>an</strong>g <strong>von</strong> Ps. 68 so:<br />

Erhebet er sich, unser Gott,<br />

Seht, wie verstummt <strong>der</strong> Frechen Spott,<br />

Wie se<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>de fliehen!<br />

Se<strong>in</strong> furchtbar majestätscher Blick<br />

Schreckt, die ihn hassen, weit zurück,<br />

Zerstäubt all ihr Bemühen.<br />

Wie Rauch verwehet, so verweh’<br />

Der Schwarm, daß ke<strong>in</strong>er feste steh!<br />

Wer sich nicht will bes<strong>in</strong>nen,<br />

Sich fort <strong>in</strong> Sünd’ <strong>und</strong> Laster wälzt,<br />

Muß, wie das Wachs beim Feuer schmelzt,<br />

Vor Gottes Blick zerr<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>Die</strong> Psalmen <strong>von</strong> Marot <strong>und</strong> Bèze brachten die Flüchtl<strong>in</strong>ge mit nach Br<strong>an</strong>denburg uns mit welcher<br />

Empf<strong>in</strong>dung müssen die gesungen haben:<br />

L’Eternel est un asyle<br />

Au pauvre et faible étr<strong>an</strong>ger:<br />

C’est par lui, que le pupile<br />

Est retiré du d<strong>an</strong>ger:<br />

La veuve à qui l’on fait tort<br />

En lui trouve son support. (Ps. 146)<br />

Dem achtzehnten Jahrhun<strong>der</strong>t gefiel aber die Übersetzung <strong>der</strong> Psalmen nicht, welche im sechzehnten<br />

allgeme<strong>in</strong> geschätzt war. M<strong>an</strong> f<strong>an</strong>d sie barbarisch <strong>und</strong> unverständlich <strong>und</strong> wünschte ihre<br />

Verän<strong>der</strong>ung. <strong>Die</strong> Liebe <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den zu dem alten Vätergute war <strong>in</strong>dessen groß. In Holl<strong>an</strong>d erhoben<br />

sich die gewichtigen Stimmen <strong>von</strong> Pierre Jurieu <strong>und</strong> Elias Benoit gegen die Verän<strong>der</strong>ung, das<br />

Volk sagte die Prediger könnten das Fr<strong>an</strong>zösische nicht besser verstehen als <strong>der</strong> König David, doch<br />

<strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Hof griff durch <strong>und</strong> die neue Psalmübersetzung erschien als e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Arbeit<br />

<strong>von</strong> Lenf<strong>an</strong>t <strong>und</strong> Beausobre bei dem Hofbuchdrucker Robert Roger. Ihre E<strong>in</strong>führung geschah <strong>in</strong> allen<br />

fr<strong>an</strong>zösischen Kirchen am Pf<strong>in</strong>gstfest 1701 <strong>und</strong> ihre E<strong>in</strong>übung bei <strong>der</strong> Jugend <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

g<strong>in</strong>g d<strong>an</strong>n ohne Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d vor sich.<br />

Wir stellen unten die alte <strong>und</strong> neue Übersetzung <strong>von</strong> Psalm 8. gegenüber. 1<br />

1 <strong>Die</strong> alte <strong>von</strong> Marot: <strong>Die</strong> neue:<br />

O nostre <strong>Die</strong>u et Seigneur amiable Nôtre <strong>Die</strong>u, tout bon, tout adorable,<br />

Combien ton nom est gr<strong>an</strong>d et admirable Que ton sa<strong>in</strong>t Nom est gr<strong>an</strong>d et redoutable!<br />

Par tout ce val terrestre spacieux Ta gloire êclate, en tout temps, en tous lieux,<br />

Qui ta puiss<strong>an</strong>ce eslève sur les Cieux. Ta Majesté s’élève sur les Cieux.<br />

En tout se voit ta gr<strong>an</strong>d’ vertu perfaicte, Le tendre enf<strong>an</strong>t encore à la mammelle,<br />

Jasqu’à’ la bouche aux enf<strong>an</strong>s qu’on allaicte: Parle à nos yeux de ta force immortelle;<br />

Et rends par la confus et abbatu La foible voix confond l’impiété,<br />

Tout ennemi qui nie ta vertu. Et du mêch<strong>an</strong>t condamne la fierté.

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