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Vorlesung - Phil.-So. - Universität Augsburg

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Prof. Dr. Andreas Brunold - Politische Bildung in der Bürgergesellschaft<br />

DozentIn: Prof. Dr. Andreas Brunold<br />

Termin: Mi. 10:00 - 11:30 (wöchentlich)<br />

Erster Termin: Mi., 11.05.2011, 10:00 - 11:30, Ort: 2105 Geb&auml;ude D<br />

Status: Hauptseminar<br />

Beschreibung: Neue LPO: Aufbaumodule Gs<strong>So</strong>-11-DF, Hs<strong>So</strong>-11-DF, GsHs<strong>So</strong>-12-DID,<br />

Rs<strong>So</strong>-12-DID, Gy<strong>So</strong>-15-DID, jeweils Nr. 1 oder 2; Vertiefungsmodul Hs<strong>So</strong>-21-DF,<br />

GsHs<strong>So</strong>-21-DID, Rs<strong>So</strong>-21-DID, Gy<strong>So</strong>-24-DIDBA EWS Modul 10 BKommentar:Seit<br />

Jahrzehnten wird in Deutschland und anderen Demokratien in Europa eine Debatte um<br />

mehr Bürgerbeteiligung geführt. Dabei ist der Vertrauensverlust in die Politik<br />

unverkennbar. Er kristallisiert und manifestiert sich vor allem im Misstrauen gegenüber<br />

den Parteien, der Verachtung gegen die „politische Klasse“ und dem Reputationsverlust<br />

der Parlamente. Die empirische Demokratieforschung schreibt dies vor allem den<br />

gestiegenen Ansprüchen kritischer Bürger gegenüber der staatlichen Politik zu. Die<br />

Erosion der großen Volksparteien ist Ursache wie auch Folge dieser Entwicklung.Dieser<br />

Diskurs hat im Jahr 2010 erneut an Bedeutung gewonnen. Ein wesentlicher Katalysator<br />

hierfür war und ist in Deutschland der Konflikt um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ sowie<br />

der forcierte Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie. Neben Fragen zur Planung, zur<br />

Entscheidungsfindung und zur Durchsetzung von Großprojekten wird dabei nach wie vor<br />

auch sehr intensiv der Zustand der bundesdeutschen Demokratie sowie die<br />

Angemessenheit von Bürger- bzw. Volksentscheiden diskutiert.Im Seminar soll v.a. das<br />

Phänomen „Stuttgart 21“ sowie die Debatte um den Atomausstieg vertieft aufgearbeitet<br />

und diskutiert werden, wobei zunächst auf die Geschichte der politischen „Protestkultur“<br />

in der Bundesrepublik der letzten Jahrzehnte eingegangen werden soll. Im weiteren<br />

Kontext sollen dazu Bezüge zur politischen Erwachsenenbildung herausgestellt werden,<br />

wobei hier insbesondere Fragen der direkten bzw. partizipativen Demokratie vor allem im<br />

kommunalen und regionalen Bereich im Fokus stehen. Ein besonderes Augenmerk soll<br />

desweiteren auf den Kommunikationsprozessen des „Schlichtungsprozesses“ liegen, die<br />

von Heiner Geissler als neuartiges „Demokratieexperiment“ apostrophiert wurden.In<br />

empirischer Hinsicht bietet der Konflikt um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ vielfältige<br />

Möglichkeiten der Herangehensweise, zumal bereits hierzu kleinere Untersuchungen<br />

vorliegen. Diese sollen im Seminar ebenfalls aufgearbeitet werden. Darüber hinaus soll es<br />

auch vom weiteren Verlauf der aktuellen Ereignisse abhängig gemacht werden, ob<br />

eventuell eine Exkursion nach Stuttgart unternommen werden kann.Grundlagenliteratur<br />

und weiterführende Quellen (Auswahl):Arens, Roman/Seitz, Beate/Wille, Joachim:<br />

Wackersdorf - der Atomstaat und die Bürger, Essen 1987Beck Ulrich:<br />

Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit, Frankfurt/ Main<br />

2008Beck, Ulrich: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter. Neue weltpolitische<br />

Ökonomie, Frankfurt/Main 2009Behringer, Jeannette: Zivilgesellschaft in der<br />

Demokratie, in: Der Bürger im Staat. Bürgerschaftliches Engagement. Landeszentrale für<br />

politische Bildung Baden-Württemberg, Heft 4, Stuttgart 2007, S. 204-211.Christmann,<br />

Anna: In welche politische Richtung wirkt direkte Demokratie? Rechte Ängste und linke<br />

Hoffnungen in Deutschland im Vergleich zur direktdemokratischen Praxis in der<br />

Schweiz, Nomos Verlag, Studien zur Sachunmittelbaren Demokratie, Band 6,

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