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Vorlesung - Phil.-So. - Universität Augsburg

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Veranstaltungen<br />

<strong>Vorlesung</strong><br />

PD Dr. Stefan Böschen - Institutionen und Wandel moderner Gesellschaften<br />

Untertitel: B.A. BM 3 V<br />

DozentIn: PD Dr. Stefan Böschen<br />

Termin: Mi. 08:15 - 09:45 (wöchentlich)<br />

Erster Termin: Mi., 04.05.2011, 08:15 - 09:45, Ort: (HS 1001 Geb. H (Jura))<br />

Status: <strong>Vorlesung</strong><br />

Beschreibung: Moderne Gesellschaften sind wesentlich von der Vorstellung geprägt,<br />

dass Gesellschaft kein naturgegebener Zustand ist, sondern ein Prozess, den es zu<br />

gestalten gilt. Vor diesem Hintergrund lässt sich der Ausspruch Paul Valerys verstehen:<br />

„Zwei Gefahren bedrohen immerfort die Welt: die Ordnung und die Unordnung“.<br />

Moderne Gesellschaften entwarfen große Projekte der wissenschaftlichen<br />

Naturdurchdringung, der persönlichen Emanzipation, der Universalisierung des Rechts,<br />

der Demokratisierung von Herrschaft oder der nationalstaatlichen Bannung von Gewalt.<br />

Ordnungssicherheit durch rationale Strukturen, das war der Basso Continuo. Jedoch trägt<br />

der Wille zur Gestaltung immer auch den Keim der Unordnung in sich. Denn der Wandel<br />

und die durch ihn geschaffenen Strukturen können, das ist die leidvolle Erfahrung der<br />

letzten zwei Jahrhunderte, ebenfalls destruktive Prozesse in Gang setzen. Die<br />

Architekturen von Ordnung, die einen Rahmen von Wandel bereitstellen sollen, können<br />

diesen befördern, aber ebenso gut behindern oder sogar ins Gegenteil des Gewünschten<br />

umschlagen. Die Komplexität solcher Prozesse wird insbesondere mit Blick auf den<br />

globalen gesellschaftlichen Wandel deutlich. Wie verwickelt und konfliktreich stellen<br />

sich die unterschiedlichen Pfade von Modernisierung dar!Bei der Analyse der<br />

Architekturen von Ordnung spielt der Institutionenbegriff eine exponierte Rolle. Nun hat<br />

der Institutionenbegriff innerhalb der <strong>So</strong>ziologie eine wechselvolle Geschichte erlebt;<br />

Luhmann hielt diesen Begriff gar für überflüssig. Gleichwohl gibt es innerhalb der<br />

<strong>So</strong>ziologie immer wieder Bestrebungen, dieses Konzept weiter zu entwickeln. Vor diesem<br />

Hintergrund kann man sogar behaupten, dass die Geschichte des Institutionenbegriffs eine<br />

geradezu zeitdiagnostische Qualität aufweist. In Zeiten klarer Ordnungsvorstellungen<br />

wurde er vielfach genutzt (1960er Jahre), im postmodernen Diskurs geriet er in den<br />

Hintergrund (1980er Jahre) und gegenwärtig erlebt er mit Fragen nach einer neuen<br />

weltpolitischen Ordnung wieder eine Renaissance. Die Veranstaltung verfolgt vor diesem<br />

Hintergrund drei übergeordnete Ziele. Erstens sollen Elemente einer Theorie der<br />

Institutionen anhand unterschiedlicher Ansätze eingeführt und diskutiert werden.<br />

Zweitens soll an konkreten Bereichen moderner Gesellschaften (politische Ordnungen,<br />

Wissenschaft, Ökonomie und Öffentlichkeit) die Bedeutung von Institutionen und ihres<br />

Wandels hervorgehoben werden. Und drittens soll eine historisch informierte Einführung<br />

in die Entwicklungsgeschichte moderner Gesellschaften gegeben werden.<br />

Raum: (HS 1001 Geb. H (Jura))<br />

<strong>So</strong>nstiges: Literatur zur Vorbereitung und Einführung:Knöbl, W. (2001): Spielräume der<br />

Modernisierung. Weilerswist: Velbrück.Van der Loo, H.; van Reijen, W. (1990):

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