Vorlesung - Phil.-So. - Universität Augsburg

und Erziehung eine Leitidee beim Neuaufbau der Bildungsinstitutionen in den beiden
deutschen Staaten, fußte dieser doch auf den Zusammenbruchs des NS Regimes und auf
die Initiative der Alliierten. Als weiteres Beispiel dafür, dass Bildungsinstitutionen auf
gesellschaftliche Veränderungen reagieren und weniger ihr Motor sind, ist die
Neu-Ausrichtung der Bildungsinstitutionen in der DDR nach der deutsch-deutschen
Vereinigung. Das Seminar beschäftigt sich mit der ambivalenten Rolle der
Bildungsinstitutionen zwischen gesellschaftlicher Vereinnahmung und kritischem
Korrektiv am Beispiel der zeitgeschichtlichen Phasen: Re-Demokratisierung in den 50er
Jahren (BRD) und Aufbau der DDR Bildungsinstitutionen; „realistische Wende“ und
Bildungsreform (BRD) versus Anspruch und Wirklichkeit sozialistischer Erziehung in
der DDR; nationale und neoliberale Wende ab den 90er Jahren, der die Einführung von
Bolognaprozess und die Diskussion um Kompetenzorientierung folgte. Anhand der
Institutionalisierung des „Lernens aus der Geschichte“ lassen sich die Erweiterung des
Bildungsverständnisses und die sich verändernde Rolle der historisch-politischen
Bildung diskutieren. Wie kann angesichts der gesellschaftlichen Inanspruchnahmen
Bildung ihren „kritischen Stachel“ bewahren? Das Seminar zielt auf ein dialogisches
Verfahren, auf einee gemeinsame Erarbeitung des Themas. Die Teilnehmer/innen
beschäftigen sich jeweils mit der Entwicklung ausgewählter Institutionen (nach Wahl).
Raum:
max. TeilnehmerInnenzahl: 25
Leistungsnachweis: Beteiligungsnachweis und Hausarbeit
ECTS: 6
Bereich:
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät > Erziehungswissenschaft (Bachelor)
Modul: M3B
Dr. Jakob Benecke, Dipl.-Päd. - (B.A.) M3B Die Verstaatlichung der Jugend.
Institutionelle Erziehung während der NS-Zeit und in der DDR
Untertitel: nur Bachelor
DozentIn: Dr. Jakob Benecke, Dipl.-Päd.
Termin: Mi. 14:00 - 15:30 (wöchentlich)
Erster Termin: Mi., 04.05.2011, 14:00 - 15:30, Ort: 8013 Gebäude BCM
Status: Seminar
Beschreibung: In diesem Seminar soll ein Eindruck davon vermittelt werden, wie
institutionelle Erziehung in den beiden deutschen Diktaturen von staatlicher Seite geplant
und organisiert, sowie von Seiten der betroffenen Heranwachsenden erfahren wurde.
Grundlage des Seminars ist somit keine reine Institutionengeschichte, sondern eine
Erfahrungsgeschichte, die die Außensicht (beispielsweise die Organisationsstruktur der
"Hitlerjugend" oder der "FDJ") der einzelnen Erziehungsinstitutionen mit einer
Betrachtung der Innenansicht (Wahrnehmung derselben durch die betroffenen Subjekte)
verbindet, um so einen umfassenden Einblick in die dort ablaufenden Prägungsprozesse
zu ermöglichen.
Raum: 8013 Gebäude BCM
max. TeilnehmerInnenzahl: 25