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Analyse und Bewertung ausgewählter zukünftiger ...

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ANALYSE UND BEWERTUNG<br />

� Die ermittelten Biokraftstoffgestehungskosten lassen den Schluss zu, dass bei Umsetzung<br />

der aufgezeigten technischen Weiterentwicklungen der untersuchten Biokraftstoffoptionen<br />

(Kapitel 5.2.3) im Regelfall die Kosten signifikant reduziert werden können. Ursache<br />

dafür sind die spezifisch günstigeren Gesamtinvestitionen infolge der Größenskalierung<br />

der Anlagenleistung, aber auch durch die prozessspezifischen Adaptionen über die betrachteten<br />

Zeithorizonte (insbesondere für die Biomassekonversion <strong>und</strong> Biokraftstoffaufbereitung).<br />

Neben den kapitalgeb<strong>und</strong>enen Kosten spielen insbesondere die rohstoffbezogenen<br />

verbrauchsgeb<strong>und</strong>enen Kosten sowie die jährliche Auslastung der Biokraftstoffanlage<br />

eine entscheidende Rolle. Unter den untersuchten Biokraftstoffoptionen kann Bio-<br />

SNG zu den günstigsten Kosten bereitgestellt werden. Bioethanol zeigt über die betrachteten<br />

Zeithorizonte die größten Reduktionspotenziale. Bei FT-Diesel zeigt lediglich das<br />

Konzept FT-II vertretbare Gestehungskosten. Ungeachtet der höheren referenzrohstoffbezogenen<br />

verbrauchsgeb<strong>und</strong>enen Kosten ist infolge sehr hoher Gesamtinvestitionen das<br />

Konzept FT-III vergleichsweise sehr teuer.<br />

� Für die letztlich für den Endverbraucher maßgebenden Nutzenergiebereitstellungskosten<br />

relativieren sich die für die Biokraftstoffgestehungskosten aufgezeigten Unterschiede<br />

zwischen den Referenzkonzepten. Gr<strong>und</strong> dafür ist neben der starken Dominanz der Fahrzeugkosten<br />

maßgeblich der streckenspezifische Kraftstoffverbrauch, welcher für Dieselfahrzeuge<br />

auch in der zukünftigen Entwicklung deutlich günstiger zu erwarten ist als für<br />

Otto- <strong>und</strong> Gasfahrzeuge. Infolge dessen schneiden die FT-Konzepte trotz vergleichsweise<br />

hoher Biokraftstoffgestehungskosten im Hinblick auf die Nutzenergiebereitstellung deutlich<br />

günstiger ab.<br />

� Werden für eine definierte zu installierende kumulierte Anlagenkapazität Erfahrungskurven<br />

angesetzt, lassen sich für die untersuchten mittel- bis langfristigen Konzepte signifikante<br />

Reduktionen der jeweiligen Gesamtinvestitionsaufwendungen gegenüber dem<br />

Basisfall erzielen, die infolge geringerer kapital- <strong>und</strong> betriebsgeb<strong>und</strong>ener Kosten eine<br />

Reduzierung der Biokraftstoffgestehungskosten erlauben. Es bleibt jedoch offen, inwieweit<br />

sich die positiven Effekte tatsächlich in der Praxis realisieren lassen. Aus den Entwicklungen<br />

der Marktdurchdringung von Biokraftstoffanlagen der heutigen Generation<br />

(d. h. Biodiesel aus pflanzlichen <strong>und</strong> tierischen Ölen <strong>und</strong> Fetten sowie Bioethanol aus<br />

zucker- <strong>und</strong> stärkehaltigen Pflanzenbestandteilen) ist bekannt, dass Anlagenbetreiber<br />

häufig unabhängig von Entwicklern <strong>und</strong> Herstellern von Anlagenkomponenten die jeweiligen<br />

Technologien im Zusammenspiel der einzelnen Komponenten weiterentwickeln,<br />

um für ihre jeweilige Einzelanlage ein betriebswirtschaftliches Optimum <strong>und</strong> damit nach<br />

Möglichkeit einen Wettbewerbsvorteil für das eigene Unternehmen gegenüber Konkurrenten<br />

am Markt zu generieren. Die für weitere Anlagen übertragbaren Erfahrungen<br />

lassen sich daher nur dann umsetzen, wenn der Hersteller von Anlagenkomponenten<br />

respektive Gesamtanlagen gleichzeitig als Anlagenbetreiber involviert ist respektive eng<br />

mit selbigem zusammenarbeitet. Die ermittelten positiv auf eine Kostenreduktion<br />

wirkenden Effekte können in der Praxis nur dann zum Tragen kommen, wenn sich für die<br />

jeweiligen weiteren zu installierenden Biokraftstoffproduktionsanlagen entsprechend<br />

geeignete, mit der Erstanlage vergleichbare Standortbedingungen bezüglich der Infrastruktur<br />

für die Bereitstellung des Referenzrohstoffs, der weiteren Hilfsstoffe <strong>und</strong><br />

-energien sowie zur Abgabe der anfallenden Koppelprodukte vorfinden lassen. Darüber<br />

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