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Analyse und Bewertung ausgewählter zukünftiger ...

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METHODISCHE VORGEHENSWEISE<br />

Tabelle 3-8: Wirkungstypen [115], [228]<br />

54<br />

Midpoint Endpoint<br />

Definition - in der Mitte der Wirkungskette<br />

- als direkt messbarer Indikator auf Basis<br />

abgesicherter naturwissenschaftlicher<br />

Modelle (z. B. CO2-Äquivalente)<br />

Charakteristika - keine Abbildung tatsächlicher Schäden<br />

- gute Messbarkeit<br />

- geringe Unsicherheit<br />

- am Ende der Wirkungskette<br />

- als tatsächlicher Schaden (z. B. Verlust<br />

menschlicher Ges<strong>und</strong>heit)<br />

- Abbildung tatsächlicher Schäden<br />

- hohe Unsicherheit durch zusätzliche<br />

Modellannahmen (z. B. Ausbreitungsmodelle,<br />

Dosis-Wirkungsbeziehungen,<br />

Klimamodelle)<br />

- Einbeziehen von Werthaltungen<br />

Beispiele - CML2001 / Handbook LCA - Eco-indicator 95 <strong>und</strong> 99<br />

3.4.1.2 Prognostische Ökobilanz<br />

Um die Entwicklung potenzieller Umweltwirkungen für zukünftige Technologieansätze (hier<br />

zukünftige Biokraftstoffoptionen) analysieren zu können, sind genaue <strong>und</strong> quantifizierbare<br />

Aussagen erforderlich. Einen möglichen Ansatz hierzu stellt die sog. prognostische Ökobilanz<br />

dar. Ursprünglich aus der Bilanzierung von Herstellungsprozessen (z. B. bei Überführung von<br />

Produktionen aus dem Labor bzw. Technikum in Großserie) stammend, ist der Ansatz auf<br />

verschiedene Sachbilanzen anwendbar [208].<br />

Bei einer iterativ durchzuführenden prognostischen Ökobilanz erfolgt zunächst die Bilanzierung<br />

des bekannten Systems (z. B. heutige Technologie). In einer Relevanzanalyse werden im<br />

Anschluss die Prozessschritte identifiziert, welche von großer Relevanz auf das Gesamtergebnis<br />

sind <strong>und</strong> sich zeitlich ändern. Für diese werden im nächsten Schritt der Disaggregation die<br />

relevanten Parameter analysiert, für welche sich signifikante Änderungen erwarten lassen. In<br />

einem Prognoseschritt werden für die Parameter die zukünftigen Werte ermittelt, wobei unterschiedliche<br />

Prognoseverfahren zum Einsatz kommen können (z. B. antizipativ mittels<br />

Experteneinschätzung, extrapolativ mittels Trendextrapolation oder gekoppelt über Szenarien).<br />

Die prognostizierten zukünftigen Werte gehen dann wiederum in die Bilanzierung des<br />

unbekannten Systems ein. Über eine Sensitivitätsanalyse erfolgt die Abschätzung des Einflusses<br />

der Parameterprognosen auf das Gesamtergebnis der Ökobilanz [203], [208].<br />

3.4.2 Methodik<br />

Die Untersuchung der Referenzkonzepte erfolgt aufbauend auf den genannten Gr<strong>und</strong>lagen in<br />

Anlehnung an die Vorgehensweise <strong>und</strong> Erfordernisse der Ökobilanzierung nach ISO 14040<br />

<strong>und</strong> ISO 14044 [47], [48]. Mit Rücksichtnahme auf die verfügbare Datenbasis <strong>und</strong> den<br />

angestrebten Erkenntnisgewinn stellt sich die Anfertigung von für diese Fragestellung sachgerechten<br />

Ökobilanzen als durchaus ausreichend belastbar dar, so dass auf eine vollständige<br />

Ökobilanz nach ISO-Norm, die u. a. die kritische Prüfung durch unabhängige externe<br />

Sachverständige vorsieht [48], verzichtet wird. Nachfolgend wird daher die Vorgehensweise<br />

für die Ermittlung relevanter ökologischer Kenngrößen sowie für die Abschätzung der Entwicklung<br />

von Umweltwirkungen erläutert.

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