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KRAFTSTOFFOPTIONEN AUS FESTER BIOMASSE<br />

Koppelproduktaufbereitung bzw. -verarbeitung<br />

Die innerhalb der Bioethanolaufbereitung anfallende Dünnschlempe kann mittels mehrstufiger<br />

Eindampfung aufkonzentriert <strong>und</strong> anschließend zusammen mit zuvor mechanisch abgetrenntem<br />

<strong>und</strong> von einer durchschnittlichen Feuchte von 60 auf 15 Ma.% getrockneten Feststoff<br />

(Lignin, Holocellulosekomponenten, Zellmasse) zur Prozessenergiebereitstellung (d. h.<br />

Elektrizität <strong>und</strong> Dampf) mittels Heizkraftwerken genutzt werden. Anfallende Überschussenergie<br />

kann ins lokale Wärme- bzw. Stromnetz eingespeist werden. Alternativ kann die<br />

Schlempe zunächst in Biogasanlagen anaerob fermentiert werden, bevor die anfallenden Gärreste<br />

eingedampft werden. Sie können dann als Düngemittel <strong>und</strong>/oder Brennstoff genutzt<br />

werden. Darüber hinaus kann optional das bei der Fermentation zu Bioethanol anfallende CO2<br />

nach entsprechender Aufbereitung zu technischem CO2 vermarktet werden.<br />

2.3.1.2 Technische Entwicklungsperspektiven<br />

Bei der Bioethanolproduktion auf Basis von Lignocellulose liegen die Entwicklungsperspektiven<br />

<strong>und</strong> damit die zu erwartenden technischen Fortschritte primär im Aufschluss der Lignocellulose<br />

sowie der Hydrolyse zu C5- <strong>und</strong> C6-Zuckern auf dem physikalisch-chemischen oder<br />

enzymatischen Weg.<br />

Hierbei sind insbesondere enzymatische Verfahren (Enzym Cellulase) vielversprechend, die<br />

je nach vorangestellter Hemicellulosehydrolyse hohe Cellulosehydrolyseraten aufweisen; für<br />

den Einsatz der schwachsauren Hydrolyse (Tabelle 2-3) betragen diese 75 bis 90 % sowie<br />

leicht höhere Raten bei Anwendung der Dampfexplosion sowie des Heißwasseraufschlusses<br />

[110]. Darüber hinaus ist langfristig neben Cellulasen ebenso der effiziente Einsatz vom<br />

Hemicellulasen <strong>und</strong> ligninolytischen Enzymen denkbar, deren Entwicklung jedoch bislang<br />

nicht für die Bioethanolproduktion verfolgt wird [145].<br />

Für die Fermentation dürften kurzfristig stabile <strong>und</strong> kontinuierlich arbeitende Gärprozesse mit<br />

genetisch hergestellte Hefen <strong>und</strong> Bakterien zum Einsatz kommen, die alle wesentlichen<br />

Zucker (d. h. überwiegend Glucose, Xylose, untergeordnet Mannose, Galactose <strong>und</strong> Arabinose)<br />

umsetzen können. Mittel- bis langfristig besteht Optimierungspotenzial hinsichtlich der<br />

Effizienz der Fermentation (d. h. höhere Ethanolraten in kürzeren Reaktionszeiten) sowie der<br />

Resistenz der eingesetzten Mikroorganismen (z. B. gegen toxische Substanzen nach der<br />

Hydrolyse) [110], [128].<br />

Je nach Konzept können bei Einsatz der enzymatischen Hydrolyse selbige <strong>und</strong> die Fermentation<br />

unter Integration der Prozesse kombiniert werden (Tabelle 2-5).<br />

Verfahren zur Bioethanolaufbereitung nach der Fermentation (d. h. Destillation, Rektifikation<br />

<strong>und</strong> Absolutierung) gelten als technisch ausgereift; Verbesserungspotenziale liegen hierbei in<br />

der Reduzierung des Prozessenergiebedarfs sowie der Bereitstellung der Prozessenergie<br />

mittels optimierter Prozessintegration aus der Verwertung der anfallenden Koppelprodukte.<br />

Ausgehend davon ist kurzfristig eine Realisierung von Bioethanolanlagen mit der genannten<br />

SHF-Konfiguration sowie mittelfristig der SSF-Konfiguration <strong>und</strong> langfristig der SSCF-<br />

Konfiguration kombiniert mit kommerziellen Technologien für die Bioethanolaufbereitung<br />

<strong>und</strong> Koppelproduktnutzung wahrscheinlich.<br />

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