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Gasreinigung<br />

KRAFTSTOFFOPTIONEN AUS FESTER BIOMASSE<br />

Im Hinblick auf die nachfolgenden Prozesse (z. B. Standzeiten der Katalysatoren) müssen die<br />

im Rohgas enthaltenen Schadkomponenten entfernt werden. Dabei werden sehr hohe Anforderungen<br />

an die Gasreinheit gestellt. Diese implizieren große technische Herausforderungen<br />

hinsichtlich der Gasreinigungstechnologien; während z. B. für die Kraftstoffsynthese Teergehalte<br />

von bis zu 1 mg/m³N nicht überschritten werden dürfen, können selbige für eine gasmotorische<br />

Nutzung bei etwa 50 mg/m³N liegen [20], [152]. Je nach Vergasungsverfahren<br />

müssen die in Tabelle 2-7 dargestellten Schadstoffe teils nahezu vollständig aus dem Rohgas<br />

entfernt werden.<br />

Tabelle 2-7: Schadkomponenten im Rohgas, deren Schadwirkung, Schadgehalte <strong>und</strong> Anforderungen an<br />

die Synthese [9], [18], [156], [206], [216], [286], [287]<br />

Schadkomponente Schadwirkung<br />

Typische<br />

Schadgehalte<br />

im Rohgas a,b<br />

in mg/m³N<br />

MindestanforderungenKS-Synthesen<br />

a,c<br />

in mg/m³N<br />

Partikel (Staub, Asche, Bettmaterial) Abrasion, Verschmutzung < 10 5 < 0,02 – 0,5<br />

Teere (kondensierbare KW) Ablagerungen, Verstopfung < 5 � 10 4 < 0,015 – 1 d<br />

Stickstoffverbindungen (NH3, HCN) NOx-Emissionen < 1 600 < 0,1 – 0,8<br />

Alkalien (Na-, K-Verbindungen) Heißgaskorrosion < 1,7 < 0,003 – 1<br />

Schwefelverbindungen (H2S, COS, CS2) SOx-Emissionen,<br />

Ablagerungen<br />

< 170 < 0,1 – 1,5<br />

Halogene (HCl, HCF) Säureangriff < 480 < 0,016 – 0,1<br />

a Angaben sind als Anhaltswerte zu interpretieren <strong>und</strong> können in der Praxis stark variieren; b für Wirbelschicht- <strong>und</strong> Flugstromvergasung;<br />

c hier aufgezeigt für unterschiedliche Kraftstoffsynthesen (z. B. FT, Methanol, SNG); d unterhalb des Kondensationspunktes<br />

[18]<br />

Die Gasreinigung erfolgt im Regelfall mehrstufig <strong>und</strong> hängt stark von den Eigenschaften der<br />

jeweiligen Schadstoffkomponenten ab. Gasreinigungsverfahren können anhand der folgenden<br />

Parameter charakterisiert werden.<br />

Temperaturniveau. Mit Rücksichtnahme auf das Prozesswärmemanagement können sog. kalte<br />

<strong>und</strong> heiße Gasreinigungsverfahren unterschieden werden [110], [286]. Während kalte Verfahren<br />

(bis ca. 200 °C [156]) kommerziell verfügbare Standardtechnologien sind, ist die Implementierung<br />

heißer Verfahren weitaus anspruchsvoller. Diese Verfahren sind aber bezogen<br />

auf die Gesamtenergiebilanz vorteilhaft, da ein erneutes Aufheizen des gereinigten Gases für<br />

Folgeprozesse (z. B. Konditionierung) entfällt.<br />

Nasse oder trockene Verfahren. Zu den Nassreinigungsverfahren zählen Wäschen <strong>und</strong> Nasselektroabscheider.<br />

Filternde Abscheider (z. B. Filter mit Filtermedien, Gewebefilter, Schüttschichtfilter)<br />

<strong>und</strong> Fliehkraftabscheider (Zyklone) sind den trockenen Verfahren zuzuordnen<br />

[286].<br />

Ab- oder adsorptive Verfahren. Während absorptive Verfahren auf der Auswaschung der<br />

Schadkomponenten in Reinigungsmedien (z. B. Wasser, organische oder ölhaltige Lösungsmittel)<br />

basieren, werden selbige bei adsorptiven Verfahren an das Reinigungsmedium (z. B.<br />

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