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2.3.1.1 Stand der Technik<br />

Rohstoffbereitstellung<br />

KRAFTSTOFFOPTIONEN AUS FESTER BIOMASSE<br />

Für die nachfolgenden Prozessstufen wird der Rohstoff zunächst gereinigt, mechanisch vorbehandelt<br />

<strong>und</strong> auf eine definierte Partikelgröße konditioniert (z. B. 1 bis 3 mm bzw. wenige<br />

cm). Zudem ist je nach Art des Lignocelluloseaufschlusses bzw. der Hydrolyse eine Vortrocknung<br />

auf eine Restfeuchte von < 10 Ma.% erforderlich. Insbesondere die Konditionierung<br />

auf sehr kleine Partikelgrößen kann dabei bis zu einem Drittel des gesamten Prozessenergieverbrauchs<br />

in Anspruch nehmen [110], [214].<br />

Lignocelluloseaufschluss / Hydrolyse<br />

Um die im Rohstoff enthaltene Cellulose freizusetzen, erfolgt – eng gekoppelt an die Konditionierung<br />

– der Lignocelluloseaufschluss. Dabei werden zunächst Hemicellulose <strong>und</strong> Lignin<br />

unter Einsatz chemischer, physikalischer oder biologischer Verfahren freigesetzt. Hemicellulose<br />

wird durch Additivierung von Wasser oder Dampf zu C5-Einfachzuckern (d. h. Pentosen,<br />

maßgeblich sog. Xylose) hydrolysiert, die nach einer Produktseparierung (u. a. Filtern,<br />

Pressen) der Fermentation zugeführt werden. Eine Übersicht möglicher Verfahren des Lignocellulose-<br />

<strong>und</strong> Hemicelluloseaufschlusses für eine breite Rohstoffpalette enthält Tabelle 2-3.<br />

Tabelle 2-3: Ausgewählte Verfahren für den Lignocelluloseaufschluss <strong>und</strong> Hemicellulosehydrolyse<br />

[8], [110], [126], [128], [129], [145], [179], [214], [253]<br />

Verfahren Charakteristika<br />

Starksaure<br />

Hydrolyse<br />

Schwachsaure<br />

Hydrolyse<br />

Nicht- oder sauer<br />

katalytische<br />

Dampfexplosion<br />

- verfügbares zweistufiges Verfahren mit konzentrierter Säure: z. B.<br />

75 %-ige H2SO4 bei 40 bis 50 °C, anschließend Wasserverdünnung auf<br />

20 bis 30 % bei 100 °C, 2 bis 4 h mit Säurerückgewinnung (z. B. über<br />

Chromatographieverfahren) <strong>und</strong> anschließender Neutralisation der Säure<br />

(z. B. Ca(OH)2)<br />

- vorteilhaft ist geringe Produktion fermentationshemmender Stoffe <strong>und</strong><br />

niedriges Temperatur- <strong>und</strong> Druckniveau<br />

- nachteilig ist erforderliche Brennstofffeuchte von < 10 Ma.%<br />

- ermöglicht sog. Totalhydrolyse<br />

- verfügbares ein- oder zweistufiges Verfahren mit verdünnter Säure<br />

(z. B. 0,5 %-ige H2SO4) bei 150 bis 220 °C <strong>und</strong> 3 bis 15 bar,<br />

2 bis 30 min mit anschließender Neutralisation der Säure (z. B.<br />

Ca(OH)2)<br />

- nachteilig ist Entstehung unerwünschter fermentationshemmender<br />

Furanderivate <strong>und</strong> Phenole durch Zuckerdegradation, Reduzierung z. B.<br />

durch Nachbehandlung mit halbkontinuierlicher Druckwasserwäsche<br />

(bei 140 bis 160 °C) für anschließende enzymatische Cellulosehydrolyse<br />

- ermöglicht ebenso Cellulosehydrolyse<br />

- teilweise im sauren Milieu unter Zusatz von SO2 oder H2SO4 arbeitendes<br />

Verfahren mit Sattdampf bei 150 bis 220 °C <strong>und</strong> 20 bis 50 bar, wenige<br />

Minuten<br />

- Einsatz in Pilot- <strong>und</strong> Demonstrationsanlagen für Strukturaufschluss<br />

- erfordert anschließenden enzymatischen Totalaufschluss<br />

Xyloseertrag<br />

in %<br />

k. A.<br />

75 – 90<br />

45 – 65<br />

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