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Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de

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3.6.4. Energiepotenzial<br />

Grundlegen<strong>de</strong> Potenziale, Einschränkungen und <strong>Optimierung</strong>smöglichkeiten hinsichtlich energetischer<br />

Nachnutzungen müssen bereits in <strong>de</strong>r Vorplanungsphase eines Standortentwicklungskonzeptes<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Häufig ist eine Kombination mehrerer Energieformen sinnvoll. <strong>Die</strong><br />

Wahl <strong>de</strong>r Energieversorgung und –Speicherung ist vom jeweiligen Nutzungskonzept und <strong>de</strong>n spezifischen<br />

Standortbedingungen abhängig. Vorrangig ist <strong>de</strong>r Bestand vorhan<strong>de</strong>ner Energienanlagen<br />

und die Option <strong>de</strong>r Betriebsfortsetzung zu prüfen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Erzeugung <strong>von</strong> Wärme sollte zur Vermeidung <strong>von</strong> Leitungsverlusten die Wärmeabnahme<br />

in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Quelle sein. Dafür eignen sich auch solarthermische Anlagen auf und an Gebäu<strong>de</strong>n.<br />

Wird <strong>de</strong>r Wärmebedarf durch das BHKW ge<strong>de</strong>ckt, kann das Flächenpotenzial am Standort zur<br />

Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen genutzt wer<strong>de</strong>n. Der Strom kann ins Netz gespeist, und<br />

zu <strong>de</strong>n Konditionen <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vergütet wer<strong>de</strong>n.<br />

Weiter eignet sich eine oberflächennahe geothermische Nutzung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns in <strong>de</strong>r Umgebung<br />

vorhan<strong>de</strong>ner Wärmesenken. Erdkollektoren sollten bevorzugt im Bereich <strong>von</strong> unversiegelten Flächen<br />

errichtet wer<strong>de</strong>n, um die Einlagerung <strong>von</strong> Solarenergie zu erleichtern. Eine geothermische<br />

Nutzung durch Erdson<strong>de</strong>n ist am Standort ungeeignet, da aufgrund <strong>de</strong>r Altlastensituation großflächig<br />

das Risiko <strong>de</strong>r Kontaminationsverschleppung durch Son<strong>de</strong>nbohrungen besteht.<br />

Sommerliche Überschusswärme aus solarthermischen Anlagen kann <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n über die<br />

Geothermieanlagen zugeführt wer<strong>de</strong>n. Dadurch wird ein Auskühlen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns verhin<strong>de</strong>rt. Der<br />

Bo<strong>de</strong>n kann so als saisonaler Wärmespeicher fungieren. Da das oberflächennahe Temperaturniveau<br />

für Heizzwecke nicht ausreicht, kann die im Bo<strong>de</strong>n gespeicherte Wärme mit Hilfe <strong>von</strong> Wärmepumpen<br />

auf eine höhere Temperatur angehoben wer<strong>de</strong>n. Durch Umschalten <strong>de</strong>r Wärmepumpenkreisläufe<br />

kann auch kostengünstig Kälte für Räume mit hohen sommerlichen Klimaanfor<strong>de</strong>rungen<br />

produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Die</strong> verschie<strong>de</strong>nen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Energiebereitstellung müssen speziell an die Standortbedingungen<br />

und die Altlastensituation angepasst wer<strong>de</strong>n, um im Einklang mit <strong>de</strong>n Sanierungszielen<br />

aus vorhan<strong>de</strong>nen Potenzialen das spezifische wirtschaftliche Optimum zu erreichen. In Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>r gewählten Variante können auf Teilflächen <strong>de</strong>s Güterbahnhofs nachstehen<strong>de</strong> Energieanwendungen<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n:<br />

- geothermische Nutzung, insbeson<strong>de</strong>re im Bereich <strong>de</strong>s Gleisbett-Bo<strong>de</strong>naustauschs<br />

- Solarenergienutzung mittels Solarwän<strong>de</strong>n<br />

- Langzeitwärmespeicher zur saisonalen Wärmeenergiespeicherung<br />

- kleine Demo-Windrä<strong>de</strong>r<br />

- Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) für regenerative Brennstoffe (alternativ zur Integration<br />

BHKW ‚Wolkenrasen’)<br />

An und in Gebäu<strong>de</strong>n bzw. baulichen Anlagen können folgen<strong>de</strong> Energieanwendungen erfolgen:<br />

- solarthermische Nutzung und photovoltaische Solarenergienutzung auf Dächern, an <strong>de</strong>n<br />

Südfassa<strong>de</strong>n und Balkonbrüstungen<br />

- geothermische Energienutzung in Kombination mit Gründungsarbeiten<br />

Für eine Nutzung <strong>von</strong> Solaranlagen sollten bereits bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> die Ausrichtung<br />

<strong>von</strong> Dächern und Fassa<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren mögliche Verschattungen Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n.<br />

Bei baulichen Maßnahmen sollte auf gute Energieeffizienzstandards mit wirkungsvoller Dämmung<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hüllen geachtet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> ökologischste Kilowattstun<strong>de</strong> ist die vermie<strong>de</strong>ne Kilowattstun<strong>de</strong>.<br />

Durch <strong>de</strong>n Einsatz ökologisch unbe<strong>de</strong>nklicher Rohstoffe aus <strong>de</strong>r Region entstehen<br />

keine neuen ‚Altlasten’.<br />

146 | REFINA: | Projektbericht

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