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Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de

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3.2.7. Schlussfolgerungen für Mo<strong>de</strong>llstandort A<br />

Städtebauliche Ansätze<br />

Der Mo<strong>de</strong>llstandort ROTASYM liegt an <strong>de</strong>r Schnittstelle <strong>de</strong>r Altstadt Pößneck zu <strong>de</strong>n Gewerbeflächen<br />

vor <strong>de</strong>r Stadt (‚Grüne Wiese’). Mit <strong>de</strong>r Inanspruchnahme dieser Fläche kann zum einen <strong>de</strong>r<br />

Abschluss <strong>de</strong>r Innenstadt geformt und die Innenstadtfunktionen ergänzt wer<strong>de</strong>n (Mischgebiet).<br />

Zum zweiten soll hier eine Grünzäsur in Verbindung mit <strong>de</strong>r Offenlegung <strong>de</strong>r Kotschau die Grenze<br />

zwischen Innenstadt und Umland klar formulieren.<br />

<strong>Die</strong> Grünzäsur in Form eines kleinen Stadtparks bringt <strong>de</strong>n Standort weg vom Brachflächen-Image<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen Industriestandortes und bil<strong>de</strong>t die Grundlage <strong>de</strong>s neuen Innenstadt-Grün-Images.<br />

<strong>Die</strong> Sanierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützten Fabrikgebäu<strong>de</strong> und Nutzung als Wohngebäu<strong>de</strong> bewahrt<br />

einen Teil <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Stadt Pößneck. In <strong>de</strong>n Wohngebäu<strong>de</strong>n sollte eine Mischung verschie<strong>de</strong>ner<br />

Wohnformen und Wohnungsgrößen angeboten wer<strong>de</strong>n. In einem Teilbereich ist betreutes<br />

Wohnen vorstellbar. <strong>Die</strong> Schwimmhalle in <strong>de</strong>r sanierten Sheddhalle kann mit weiteren Freizeitfunktionen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>Die</strong>nstleistungen gekoppelt sein.<br />

Finanzielle Aspekte<br />

Der Einsatz <strong>von</strong> Mitteln aus <strong>de</strong>m Freistellungsfond zur Altlastensanierung ist am Standort nicht<br />

möglich, da Gefahren im Sinne <strong>de</strong>s BBodSchG am Standort nicht bestehen.<br />

Obgleich somit keine Gefahrenabwehrmaßnahmen ergriffen wer<strong>de</strong>n müssen, wird jegliche Form<br />

<strong>de</strong>r Folgenutzung durch Investitionsrisiken aufgrund <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nkontaminationen belastet. Im Verhältnis<br />

zum theoretischen maximalen Investitionsrisiko (Beseitigung aller, auch gering belasteter<br />

Bö<strong>de</strong>n), ermittelt mit 489 T€, erreichen die betrachteten Konzeptvarianten relativ hohe umsetzungsrelevante<br />

Anteile <strong>von</strong> 35 – 71 % an dieser Summe.<br />

Von wesentlich größerer Be<strong>de</strong>utung als Entwicklungshemmnis sind jedoch die aus <strong>de</strong>m umfangreichen<br />

Altbaubestand resultieren<strong>de</strong>n hohen Freilegungskosten. Bei vollständigem Gebäu<strong>de</strong>abriss<br />

und einer Freilegung <strong>de</strong>r Kotschau belaufen sich diese auf bis zu 2.108 T€.<br />

Aufgrund dieser spezifischen Standortgegebenheiten sind relevante finanzielle <strong>Optimierung</strong>spotenziale<br />

in erster Linie bei <strong>de</strong>n Freilegungskosten zu fin<strong>de</strong>n. So ist die mit <strong>de</strong>m Integrierten Standortentwicklungskonzept<br />

erreichte Kostenverringerung <strong>von</strong> ca. 490 T€ in erster Linie auf Einsparungen<br />

bei <strong>de</strong>n Freilegungskosten, weniger bei <strong>de</strong>n Investitionsrisiken, zurückzuführen.<br />

Doch selbst nach Ausnutzung <strong>de</strong>r <strong>Optimierung</strong>spotenziale wird die Standortentwicklung durch verbleiben<strong>de</strong><br />

hohe finanzielle Belastungen gehemmt. <strong>Die</strong> Standortentwicklung liegt kostenseitig <strong>de</strong>utlich<br />

im unrentierlichen Bereich. Eine Kompensation dieser Hemmnisse kann letztlich nur durch <strong>de</strong>n<br />

Einsatz <strong>von</strong> För<strong>de</strong>rmitteln erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Vergleich ‚Grüne Wiese’/Innenstadt<br />

Der Mo<strong>de</strong>llstandort bil<strong>de</strong>t die Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>r Innenstadt nordöstlich und <strong>de</strong>n Gewerbeentwicklungen<br />

im Stadtvorland südwestlich. Der Standort liegt somit zentral und wäre für eine bauliche<br />

Mischnutzung geeignet. An<strong>de</strong>rerseits befin<strong>de</strong>t er sich gleichzeitig im Überschwemmungsgebiet<br />

<strong>de</strong>r Kotschau und sollte aus <strong>städtebauliche</strong>r Sicht einen naturnahen, hochwasserschutzgerechten,<br />

innerstädtischen Freiraum bil<strong>de</strong>n.<br />

Den beschriebenen Entwicklungshemmnissen ist hier die planungsrechtliche Sicherheit für eine<br />

Investition positiv entgegenzusetzen. Im Gegensatz zur Entwicklung auf <strong>de</strong>r grünen Wiese besteht<br />

hier bereits in Teilbereichen Baurecht unter Beachtung <strong>de</strong>s Einfügungsgebots. Bei einer Gesamtentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Standortes ist die <strong>städtebauliche</strong> Ordnung über ein Bauleitplanverfahren zu regeln.<br />

Ausgleichsmaßnahmen<br />

Aktuell wird für die Bun<strong>de</strong>sstraße B 281 in <strong>de</strong>r Ortslage Pößneck eine Umgehungsstraße geplant.<br />

Ein Teil <strong>de</strong>r Ausgleichsmaßnahmen, die für diesen Eingriff ausgeführt wer<strong>de</strong>n müssen, könnten für<br />

das Anlegen <strong>de</strong>s neuen Stadtparks an <strong>de</strong>r Kotschau auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llstandort genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

REFINA: | Projektbericht | 69

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