Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de
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Bewertung <strong>de</strong>r Ausgleichsmaßnahmen<br />
Im Flächennutzungsplan <strong>de</strong>r Stadt Jena wur<strong>de</strong> ein Teil <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes als Ausgleichsfläche<br />
gekennzeichnet. <strong>Die</strong> Standortnutzung als Ausgleichsfläche stellt einerseits ein<br />
Hemmnis hinsichtlich potenzieller baulicher Nachnutzung und an<strong>de</strong>rerseits einen Vorteil in Bezug<br />
auf die Renaturierung dar. An<strong>de</strong>rerseits bietet sie einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorteil in Bezug auf die<br />
Finanzierung einer Renaturierung und somit die Chance, ehemalige Brachflächen als Naturflächen<br />
in Wert zu setzen. In <strong>de</strong>r Praxis wer<strong>de</strong>n zum Ausgleich vorgesehene Flächen häufig mit übertrieben<br />
vielen, nicht immer standortgerechten Maßnahmen versehen, um rein bilanztechnisch ein hohes<br />
Ausgleichspotenzial auszuschöpfen. Zur Reduzierung <strong>von</strong> Brachflächen in nicht bebaubaren<br />
Bereichen ist jedoch weniger anzuraten, die Ausgleichsmaßnahmen auf wenige Flächen zu konzentrieren<br />
und diese Standorte <strong>de</strong>rart zu überfrachten, son<strong>de</strong>rn eher die Chance zu nutzen, mehrere<br />
Brachen zu renaturieren.<br />
Im Gegensatz zu strukturschwachen Regionen wer<strong>de</strong>n in strukturstarken Regionen Ausgleichsflächen<br />
manchmal wie Bauland gehan<strong>de</strong>lt, da man ohne Ausgleichsflächen nicht zum Baurecht<br />
kommt. Brachflächen wie <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstandort Jena Forst sind für Ausgleichsmaßnahmen aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Bestandsbebauung schwierige Grundstücke. Zu <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r Entsiegelung kommt die Finanzierung<br />
<strong>de</strong>s Grundstückserwerbs und <strong>de</strong>s Abbruchs <strong>de</strong>r aufstehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> hinzu. Letztere<br />
wer<strong>de</strong>n bislang nicht als Ausgleichsmaßnahme anerkannt, lediglich für <strong>de</strong>n Ausgleich <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
können Ausgleichspunkte angerechnet wer<strong>de</strong>n. Damit sind <strong>de</strong>rartige Brachflächen<br />
grundsätzlich wirtschaftlich nicht tragfähig. <strong>Die</strong> Problematik muss auf Län<strong>de</strong>r- bzw. Bun<strong>de</strong>sebene<br />
gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
Chancen <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
Der grundsätzliche <strong>Optimierung</strong>sansatz <strong>de</strong>s Forschungsprojektes <strong>optirisk</strong>, das am Standort<br />
anfallen<strong>de</strong> Abbruchmaterial nicht zu entsorgen, son<strong>de</strong>rn für <strong>de</strong>n Landschaftsbau zu recyceln und in<br />
Form eines Aussichtshügels einzubauen, wur<strong>de</strong> praktisch verwirklicht.<br />
Grundsätzliche Umsetzung bei <strong>de</strong>r Standortgestaltung erfuhr dabei die Konzeptvariante 1 ‚Naturschutzrechtliche<br />
Ausgleichsfläche’ aufgrund <strong>de</strong>s dringen<strong>de</strong>n Bedarfes <strong>von</strong> Ausgleichsmaßnahmen<br />
im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r aktuellen Umverlegung <strong>de</strong>r BAB 4 im Raum Jena. Kombiniert wur<strong>de</strong><br />
diese Variante jedoch mit <strong>de</strong>m Aussichtshügel, errichtet mit <strong>de</strong>m Recycling-Material aus <strong>de</strong>r<br />
Standortfreilegung. Der damit im Zusammenhang stehen<strong>de</strong> <strong>Optimierung</strong>seffekt bot erst die grundsätzliche<br />
Möglichkeit <strong>de</strong>r Renaturierung dieses Standortes im Außenbereich.<br />
92 | REFINA: | Projektbericht