Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de
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3.8. Fazit<br />
3.8.1. Gemeinsame Merkmale <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstandorte und spezifische<br />
homogene Mo<strong>de</strong>llbedingungen<br />
Wie in Abschnitt 3.1 dargelegt, erfolgte die Auswahl <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstandorte nach bestimmen<strong>de</strong>n Kriterien,<br />
wobei in <strong>de</strong>r Auflistung das Kriterium ‚Verschie<strong>de</strong>nartigkeit <strong>de</strong>r Probleme für Revitalisierungen’<br />
an erster Stelle stand. Beabsichtigt war mit <strong>de</strong>m Projekt, die Breite <strong>de</strong>s Spektrums an Problemen<br />
bei mit ökologischen Risiken behafteten Brachflächen zu erfassen.<br />
Für weitere Verallgemeinerungen, die auch Inhalt <strong>de</strong>r Projektweiterführung (‚Leitfa<strong>de</strong>n’) sind, ist<br />
jedoch <strong>von</strong> Be<strong>de</strong>utung, die trotz <strong>de</strong>r Verschie<strong>de</strong>nartigkeit <strong>de</strong>r Standorte bestehen<strong>de</strong>n gemeinsamen<br />
Merkmale herauszuarbeiten.<br />
Zunächst ist festzustellen, dass vier <strong>de</strong>r Standorte <strong>de</strong>m Innen- und zwei Standorte <strong>de</strong>m Außenbereich<br />
zuzuordnen sind. <strong>Die</strong>se Wahl geschah in <strong>de</strong>r Projektanarbeitung aufgrund <strong>de</strong>r Verschie<strong>de</strong>nartigkeit<br />
<strong>de</strong>r Grundprobleme<br />
a) für Standorte mit Baurecht und <strong>de</strong>m REFINA-Grundgedanken <strong>de</strong>r Brachflächennutzung<br />
zur Vermeidung <strong>de</strong>r Flächen-Neuinsprauchnahme und<br />
b) für Standorte im Rand- und Außenbereich ohne Baurecht als Mo<strong>de</strong>ll für die Problematik<br />
in ‚schrumpfen<strong>de</strong>n Regionen’ (Perspektive Renaturierung)<br />
Standorte im Innenbereich<br />
<strong>Die</strong> Mo<strong>de</strong>llstandorte A, C, D und E weisen folgen<strong>de</strong> wesentliche gemeinsame Merkmale auf:<br />
Sie befin<strong>de</strong>n sich im Innenbereich <strong>von</strong> Städten und verkörpern brach gebliebene ehemalige Gewerbeflächen<br />
in Zentrumsnähe <strong>de</strong>r Städte. Das mögliche Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>von</strong> Altlasten mit <strong>de</strong>r Einstufung<br />
als ‚Altlastenverdachtsflächen’ und die Ungewissheit <strong>von</strong> Sanierungsrisiken/-kosten ist bei<br />
allen dieser drei Standorte ein wesentlicher (Mit-)Grund für das Brachbleiben bis heute.<br />
<strong>Die</strong>se Standorte stellen typische Gewerbebrachen im Innenbereich auch aus Altlastensicht dar: <strong>Die</strong><br />
Standortnutzung geht auf die 1. Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts zurück, es gab Kriegseinwirkungen.<br />
<strong>Die</strong> geomorphologische Lage (Auenbereich mit Vorflutnähe) und das geologische Profil (Auffülle,<br />
Auelehm, Kiessandterrasse) sind vergleichbar. Der Grundwasserflurabstand ist gering und für Gebäu<strong>de</strong>gründungen<br />
relevant. Hinsichtlich bo<strong>de</strong>nschutzrechtlicher Belange sind die gleichen Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
an <strong>de</strong>n drei Standorten relevant und teilweise beeinträchtigt. Das Grundwasser ist kontaminiert,<br />
die Belastungen erstrecken sich teilweise auch auf Nachbargrundstücke im Abstrom.<br />
Neben Maßnahmen zur Gefahrenabwehr (Inanspruchnahmerisiko) sind finanzielle Risiken aus<br />
abfallrechtlichen Grün<strong>de</strong>n für neue Nutzungen (Investitionsrisiken) <strong>von</strong> großer Be<strong>de</strong>utung. Aus<br />
diesem Grun<strong>de</strong> ist die <strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Standortentwicklungskonzepten, die auf <strong>de</strong>r Kenntnis Kosten<br />
erzeugen<strong>de</strong>r umweltrelevanter Sachverhalte basiert, <strong>von</strong> wesentlichem Interesse für die Revitalisierung.<br />
Standorte im Außenbereich<br />
<strong>Die</strong> Mo<strong>de</strong>llstandorte B und F wur<strong>de</strong>n bewusst in das <strong>optirisk</strong> – Projekt aufgenommen, um die<br />
Problematik ‚Standort ohne gewerbliche Nachnutzungschancen’ (auch: ‚schrumpfen<strong>de</strong> Regionen’)<br />
insbeson<strong>de</strong>re im Vergleich zu <strong>de</strong>n Revitalisierungschancen im Innenbereich beleuchten zu können.<br />
Zusätzlich wur<strong>de</strong> dabei anhand <strong>de</strong>r herausgearbeiteten Kostenstrukturen bzgl. <strong>de</strong>r umweltrelevanten<br />
Sachverhalte (Inanspruchnahmerisiko, Investitionsrisiko [maximal-theoretisch und konkret],<br />
Freilegungskosten usw.) aufgezeigt, dass auch bei <strong>de</strong>r Renaturierung solcher Standorte <strong>Optimierung</strong>smöglichkeiten<br />
bestehen.<br />
Weitere Gemeinsamkeiten aller Mo<strong>de</strong>llstandorte<br />
An allen Standorten sind Bebauungen bzw. technische Anlagen vorhan<strong>de</strong>n. Eine Umnutzung unter<br />
Erhalt <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> ist nicht für je<strong>de</strong> Nutzungsart möglich und erschwert die Suche nach einem<br />
potenziellen Nachnutzer. Der Abbruch <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> ist mit hohen Kosten verbun<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Freilegungskosten<br />
stellen ein weiteres Investitionshemmnis dar.<br />
184 | REFINA: | Projektbericht