Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de
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Energetische Betrachtung<br />
In <strong>de</strong>r optimierten Variante wird die Konzeptvariante 2 vertiefend betrachtet. Der Standort ist aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Größe, Neigung und weitgehen<strong>de</strong>n Verschattungsfreiheit sehr gut als<br />
Photovoltaikertragsfläche geeignet.<br />
Bei <strong>de</strong>rzeitigem Wirkungsgrad marktgängiger Solarmodule kann mit einem Spitzenertrag <strong>von</strong> etwa<br />
300 kWp auf <strong>de</strong>r betrachteten Fläche gerechnet wer<strong>de</strong>n. Durch <strong>de</strong>n Einsatz ökologisch unbe<strong>de</strong>nklicher<br />
Rohstoffe für die Modulstän<strong>de</strong>r, z.B. aus regional verfügbaren Holzarten entstehen keine<br />
neuen ‚Altlasten’. In diesem Zusammenhang wird <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Verwendung <strong>von</strong> Dünnschichtsolarzellen<br />
mit Cadmiumanteilen abgeraten.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r gesetzlich festgelegten Min<strong>de</strong>steinspeisevergütung aus <strong>de</strong>m Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz (EEG) und stetig verbesserter Solarzellenwirkungsgra<strong>de</strong> ergeben sich positive wirtschaftliche<br />
Realisierungsoptionen auch für Westthüringen. <strong>Die</strong> energetische Amortisation für Produktion,<br />
Aufstellung und Betrieb erfolgt innerhalb 3-5 Jahre. Bei einer geschätzten Modullebensdauer <strong>von</strong><br />
mehr als 20 Jahren ergibt sich eine <strong>de</strong>utlich positive Energiebilanz <strong>de</strong>r Solarverstromung.<br />
Der Solarpark ist sowohl <strong>von</strong> Zugreisen<strong>de</strong>n als auch <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Autobahn gut sichtbar. Er fungiert als<br />
öffentlichkeitswirksamer Kristallisationspunkt einer mo<strong>de</strong>rnen Energieversorgung in <strong>de</strong>r Region.<br />
3.7.7. Schlussfolgerungen für Mo<strong>de</strong>llstandort F<br />
Städtebauliche Ansätze<br />
Der Mo<strong>de</strong>llstandort Teerbecken liegt am Siedlungsrand <strong>de</strong>r Ortslage Sättelstädt im ländlichen<br />
Raum. Durch die ländliche bzw. landwirtschaftlich geprägte Umgebung war <strong>de</strong>r Standort ursprünglich<br />
zur Renaturierung vorgesehen. Der Kostenaufwand, <strong>de</strong>n eine Renaturierung als Landwirtschaftsfläche<br />
o<strong>de</strong>r altlastensanierte Sukzessionsfläche mit sich bringen wür<strong>de</strong> steht in keinem Verhältnis<br />
zum Nutzen. Eine bauliche bzw. technische Nachnutzung ist <strong>de</strong>shalb einer Renaturierung<br />
vorzuziehen.<br />
Finanzielle Aspekte<br />
<strong>Die</strong> Teerbecken stellen ein herausragen<strong>de</strong>s Hemmnis für die Standortentwicklung dar. Eine Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung<br />
<strong>de</strong>s Areals ist aufgrund <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Gefahrenabwehrmaßnahmen für die<br />
Beseitigung <strong>de</strong>r Inanspruchnahmerisiken, kalkuliert mit 249 T€, als absolut unrentierlich einzustufen.<br />
Jegliche Form <strong>de</strong>r Folgenutzung wird somit durch das Vorliegen <strong>von</strong> Altlasten nachteilig beeinträchtigt.<br />
Im Verhältnis zum theoretischen maximalen Investitionsrisiko (Beseitigung aller, auch gering belasteter<br />
Bö<strong>de</strong>n), ermittelt mit 562 T€, erreichen die betrachteten Konzeptvarianten nur relativ geringe<br />
umsetzungsrelevante Anteile <strong>von</strong> 20,6 % an dieser Summe. Durch die geringen Anteile versiegelter<br />
Flächen und Gebäu<strong>de</strong>substanz am Standort, sind die Freilegungskosten mit 97 T€ verhältnismäßig<br />
gering.<br />
Aufgrund dieser spezifischen Standortgegebenheiten sind relevante finanzielle <strong>Optimierung</strong>spotenziale<br />
in erster Linie bei <strong>de</strong>n Kosten zur Beseitigung <strong>de</strong>r Inanspruchnahmerisiken zu fin<strong>de</strong>n. So<br />
ist die mit <strong>de</strong>m Integrierten Standortentwicklungskonzept erreichte Kostenverringerung <strong>von</strong> ca. 124<br />
T€ im Gegensatz zur ursprünglichen Konzeptvariante in erster Linie auf Einsparungen durch die<br />
Wahl einer geeigneten Sicherungsmaßnahme zurückzuführen.<br />
Jedoch ist selbst bei <strong>de</strong>r optimierten Variante <strong>de</strong>s Integrierten Standortentwicklungskonzeptes bei<br />
einem Bo<strong>de</strong>nrichtwert <strong>von</strong> 10,00 €/m² für das sanierte Gelän<strong>de</strong> im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Altlasten und Freilegungskosten keine Wirtschaftlichkeit bei <strong>de</strong>r Veräußerung <strong>de</strong>s Grundstücks<br />
zu erzielen. <strong>Die</strong> Standortentwicklung liegt kostenseitig <strong>de</strong>utlich im unrentierlichen Bereich.<br />
Eine Kompensation dieser Hemmnisse kann letztlich nur durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>von</strong> För<strong>de</strong>rmitteln erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
182 | REFINA: | Projektbericht