Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de
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1. Das Projekt <strong>optirisk</strong><br />
<strong>Die</strong> historisch gewachsene disperse Siedlungsstruktur ist überwiegend ein Resultat ökonomischer<br />
Zwänge anthropogener Bedürfnisbefriedigung. Ebenso mussten bislang in <strong>de</strong>n urbanen Räumen<br />
langfristig angelegte, ganzheitliche und optimale Stadtentwicklungskonzepte <strong>de</strong>n kurzfristig jeweils<br />
näher liegen<strong>de</strong>n wirtschaftlichen Lösungen weichen. <strong>Die</strong>se immer noch mehrheitlich betriebswirtschaftliche<br />
statt volkswirtschaftliche Betrachtungsweise führt dazu, dass die für <strong>städtebauliche</strong><br />
Entwicklung präferierten Flächen aufgrund vergleichsweise hoher Sanierungs- und Freilegungskosten<br />
sowie negativer Stigmatisierungseffekte, z.B. durch <strong>de</strong>n ‚Altlastenmakel’, brach liegen und<br />
somit unnötigerweise wertvolle Ressourcen außerhalb o<strong>de</strong>r am Ran<strong>de</strong> städtischer Siedlungen in<br />
Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n. Trotz Bevölkerungsrückgang und schrumpfen<strong>de</strong>r Städte kann dieser<br />
Trend bisher nicht durchbrochen wer<strong>de</strong>n, da neben ökonomischen auch soziale Aspekte, wie kurzfristig<br />
zu gewinnen<strong>de</strong> Arbeitsplätze entschei<strong>de</strong>nd bei <strong>de</strong>r Standortwahl sind.<br />
<strong>Die</strong> vom Nachhaltigkeitsrat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung angestrebte Reduzierung <strong>de</strong>s Flächenverbrauchs<br />
<strong>von</strong> 105 ha (2002) auf 30 ha pro Tag bis zum Jahr 2020 erfor<strong>de</strong>rt durchgreifend neue Wege in<br />
Regional- und Stadtplanung. <strong>Die</strong> großen Disparitäten beispielsweise zwischen Wachstumsräumen<br />
auf <strong>de</strong>r einen Seite (überwiegend alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r) und strukturschwachen ost<strong>de</strong>utschen Räumen<br />
auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite, verlangen differenzierte und strategisch ausgerichtete neue Entwicklungskonzeptionen<br />
(Abb. 1). Dem insgesamt enormen Flächenverbrauch stehen bun<strong>de</strong>sweit<br />
128.000 ha vorgenutzte Standorte (sog. ‚brownfields’) gegenüber, für die gewerbliche Investoren<br />
gesucht wer<strong>de</strong>n (BURMEIER et al. 2000). Ein haushälterisches Bo<strong>de</strong>nmanagement hat als Mengenziel<br />
‚Fläche sparen’ und als Qualitätsziel ‚Bo<strong>de</strong>n schonen’. Nur so kann <strong>de</strong>r im Baugesetzbuch<br />
verankerte Umgang mit Grund und Bo<strong>de</strong>n erreicht, ein nachhaltiges und gleichzeitig ökonomisches<br />
Flächenmanagement eingeleitet und damit gleichzeitig eine notwendige Revitalisierung unserer<br />
Städte vorangetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Abb. 1: Industrielle Brachfläche mit Altlastenverdacht<br />
Das vom Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung und Forschung geför<strong>de</strong>rte Programm ‚Forschung für die<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA)’<br />
vereint eine Vielzahl <strong>von</strong> Forschungsarbeiten.<br />
Das Forschungsprojekt <strong>optirisk</strong>, ‚<strong>Die</strong> <strong>städtebauliche</strong> <strong>Optimierung</strong> <strong>von</strong> Standortentwicklungskonzepten<br />
belasteter Grundstücke auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung und Monetarisierung be-<br />
8 | REFINA: | Projektbericht