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Rundfunk in Stuttgart 1934 - Mediaculture online

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http:/ /www.mediaculture- onl<strong>in</strong>e.de<br />

sagt und denkt"... 62 . Schon seit dem Dezember 1945 wurde diese Diskussion<br />

jeden Sonntagvormittag ausgestrahlt und am Mittwochabend im Rahmen des<br />

"Echo des Tages" wiederholt. Teilnehmer an diesen Runden waren vielfach<br />

Vertreter der jüngeren Generation aber auch prom<strong>in</strong>entere Persönlichkeiten wie<br />

Elly Heuß- Knapp, die Professoren Stadelmann und Herd<strong>in</strong>g aus Tüb<strong>in</strong>gen oder<br />

der Schriftsteller Albrecht Goes; oftmals auch Studenten, so der nachmalige<br />

Intendant des SDR Hans Bausch als aktives Mitglied der Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Studentenvertretung oder der heute <strong>in</strong> Frankfurt lehrende Politologe Ir<strong>in</strong>g<br />

Fetscher.<br />

Die Themenstellung orientierte sich erstaunlicherweise eher an den Interessen<br />

und Lebensfragen der akademischen Jugend, was Programmberater Fritz<br />

Eberhard zu e<strong>in</strong>igen kritischen Anmerkungen veranlaßte 63 . Es handelte sich dabei<br />

vielfach um ethisch- moralische Fragen mit philosophischem H<strong>in</strong>tergrund oder<br />

um aktuelle Probleme an den Universitäten : "Was wir von der Universität<br />

erwarten" (6. März 1946),"Probleme der studentischen Auslese" (31. März), "Wer<br />

darf studieren?" (24. April), "Fühlen wir uns von der älteren Generation<br />

verstanden?" (14. April), "Was s<strong>in</strong>d für mich unveräußerliche Menschenrechte?"<br />

(19. Mai), "Ist Toleranz e<strong>in</strong>e Schwäche oder e<strong>in</strong>e Tugend?" (16. Juni). An dieser<br />

Sendereihe wurde auch bemängelt, ohne straffere Leitung gleite die Diskussion<br />

allzu oft <strong>in</strong>s Beliebige ab 64 . Fritz Eberhard teilte e<strong>in</strong>mal im Rahmen se<strong>in</strong>er<br />

Programmbeobachtungen mit: Wenn ihm gegenüber e<strong>in</strong>e Sendung wirklich scharf<br />

kritisiert werde, dann handele es sich meist um "Fragen, die alle angehen".<br />

Abgelöst wurde diese Reihe übrigens durch "Radio <strong>Stuttgart</strong>s Forum", e<strong>in</strong>e<br />

öffentliche Diskussion mit breiter Themenpalette. Darauf ist später noch<br />

e<strong>in</strong>zugehen.<br />

62 Clara Menck, Der neue deutsche <strong>Rundfunk</strong>. Radio <strong>Stuttgart</strong> geht eigene Wege, <strong>in</strong>: <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Rundschau, 4/1946, S. 10.<br />

63 Programmkritik am 1. 4. 1946 : "<strong>in</strong>nerhalb von fünf Wochen e<strong>in</strong> drittes Mal<br />

Universitätsprobleme, wo die Sendung sowieso zu akademisch empfunden wird", Nachlaß<br />

Eberhard, IfZ ED 117/Bd. 57.<br />

64 Sendenachweise mit Ansage, Angabe des Themas und Vorstellung der Teilnehmer (aber meist<br />

ohne e<strong>in</strong> der freien Diskussion nachgeschriebenes Manuskript) <strong>in</strong> SDR/HA, Programmnachweise<br />

Hörfunk. Siehe auch die Programmkritik von Dr. Fritz Eberhard vom 18. 3. 1946, wie Anm. 63.<br />

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