Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...
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4 Einflussgrößen und Handlungsfelder der Lehre<br />
kann die Komplexität der Lehrgestaltung nicht adäquat erfassen 5 .<br />
Das Wissen um die in den W-Fragen ausgedrückten Einflussgrößen hilft bei der Analyse<br />
und Planung von <strong>Lernumgebungen</strong> unabhängig von der zeitlichen Dimension der Lerneinheiten:<br />
Sie gelten, egal, ob langfristige Lehrpläne oder Rahmenrichtlinien aufgestellt<br />
(Makroebene), Kurse gestaltet (Mesoebene) oder eine Unterrichtseinheit vorbereitet wird<br />
(Mikroebene). 6<br />
Wer Eine Vielfalt von Lernereigenschaften beeinflusst den Lernprozess 7 : Individuell-biographische<br />
Hintergründe (Vorwissen, Lernertyp, vergangene Lernerfolge usw.), soziale Einflüsse<br />
(Konventionen des Lebensumfelds, übernommene Rollenkonzepte, Idole, Feindbilder<br />
usw.), die entwicklungspsychologische Reifung (z.B. entsprechend Piagets Phasenmodell 8 )<br />
und auch das aktuelle Befinden (Wünsche, Erwartung, körperliches Befinden usw.) bestimmen<br />
die Aufnahmefähigkeit und Aufnahmewilligkeit des Lerners. Lernereigenschaften<br />
müssen daher – soweit erfassbar – sowohl in der Planungsphase erforscht als auch in der<br />
Durchführungsphase überwacht werden. 9<br />
Die Kenntnis der Lernereigenschaften beeinflusst die Wahl der Sozialformen und die<br />
Gruppenbildung (Mit wem), die Zeit- und Ortsplanung (Wann und Wo) sowie die Inhaltsund<br />
Methodenauswahl (Was und Wie).<br />
Was Hierbei handelt es sich um die Frage nach den Lehrinhalten, also nach all dem<br />
Wissen, den Fertigkeiten, Kompetenzen und Einstellungen, die Unterricht vermitteln soll.<br />
Neben der schieren Fülle der Inhalte und der Frage nach ihrer formalen Korrektheit steht<br />
auch das Normproblem der Didaktik: Welche Inhalte sind es wert, gelehrt zu werden, und<br />
wer entscheidet darüber 10 ?<br />
Auf Makroebene bestimmen Rahmenlehrpläne, Fachdidaktiken oder betriebliche Weiterbildungskonzepte<br />
die Lehrinhalte oder umreißen sie zumindest. Auf Meso- und Mikroebene<br />
versuchen Lehrer, diese Hinweise umzusetzen. Auf jeder Ebene stellt sich die Inhaltsfrage,<br />
da die feineren Ebenen die Planvorgaben der gröberen Ebenen ausarbeiten. Bspw. könnte<br />
ein Lehrplan vorgeben, dass Studenten nach Abschluss eines bestimmten Studienjahrs<br />
eine objektorientierte Programmiersprache beherrschen müssen, weil spätere Kurse dies<br />
voraussetzen (Makroebene). Die Kursplanung bestimmt dann möglicherweise die Programmiersprache<br />
und in welcher Reihenfolge ihre Konstrukte eingeführt werden (Mesoebene).<br />
Letztlich müsssen für jede Kursstunde das Unterrichtsmaterial vorbereitet, Beispiele ausgewählt<br />
und Übungen vorbereitet werden (Mikroebene).<br />
Von wem Wer hat das Wissen, die Befähigung, die Pflicht usw., Lehre durchzuführen?<br />
Das Feld beschränkt sich nicht auf den Berufsstand der Lehrer, in Betracht kommen genauso<br />
Eltern, Mitlerner, Experten etc.<br />
5 Vgl. Jank und Meyer (2002), S. 14.<br />
6 Vgl. a. a. O., S. 87 zu Makro-, Meso- und Mikroebenen.<br />
7 Siehe Reich (2000), S. 21ff .<br />
8 Vgl. Piaget (1972), siehe auch Abschnitt Lernen S. 4.<br />
9 Siehe hierzu und den folgenden W-Fragen Jank und Meyer (2002), S. 17ff .<br />
10 Siehe a. a. O., S. 116ff . Dem Normproblem kann der vorliegende Text nicht nachgehen.<br />
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