Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...
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7 Erprobung und Bewertung<br />
Das Ungleichgewicht der Geschlechterverteilung lässt sich nicht veranlagungsbedingt erklären<br />
21 , vielmehr nimmt man es gegenwärtig i.A. als Sozialisationserscheinung wahr: Die<br />
unterschiedlichen Rollenerwartungen, mit denen Mädchen und Jungen aufwachsen, beeinflussen<br />
ihre späteren Interessen. 22 Männerdomänen richten sich auf die Interessen der männlichen<br />
Geschlechterrolle aus und schirmen sich so gegen weibliche Einflüsse ab. Im Fall der<br />
Informatik wirkt besonders die Technikzentrierung für Frauen abschreckend, ohne selbst<br />
ein fachlicher oder kognitiver Anspruch dieses Fachbereichs zu sein 23 .<br />
Die Lerneinheit zur UML soll geschlechtergerecht gestaltet werden.<br />
7.2.2 Inhalte<br />
Fachliche Anforderungen an die Lerner<br />
Die Lerneinheit zur UML wendet sich an Studienanfänger der Informatik, unabhängig davon,<br />
ob sie Informatik im Haupt- oder Nebenfach studieren. Von ihnen werden Grundkenntnisse<br />
der objektorientierten Softwareentwicklung erwartet, denn die UML dient vorrangig<br />
der Beschreibung objektorientierter Modelle. Die Lerneinheit selbst kann nur auf die<br />
Grundlagen objektorientierter Softwareentwicklung eingehen: Der Umfang der Lerneinheit<br />
wüchse ansonsten zu stark an, und die Fokussierung auf künstliche Sprachen ginge unter.<br />
Einführungen in die objektorientierte Entwicklung weisen zudem häufig eine Affinität<br />
zu einem (lehrstuhlspezifischen) Softwareentwicklungsprozess auf. Dem Anspruch breiter<br />
Einsetzbarkeit dieser Lerneinheit widerspräche eine solche Bindung.<br />
Inhaltsbestimmung<br />
Die UML umfasst eine schwer überschaubare Stoffmenge. Neben den beiden Hauptdokumenten<br />
des Standards, der UML Infrastructure (Metamodell) und UML Superstructure (Modellelemente)<br />
24 , existiert eine Vielzahl ergänzender, aufbauender oder verwandter Spezifikationen,<br />
z.B. die Model Driven Architecture (MDA), UML Profiles oder die Meta Object Facility<br />
(MOF) 25 . Die Lerneinheit bezieht sich auf die Superstructure, die anderen Bereiche erwähnt<br />
sie nur am Rande, um dem Lerner einen Eindruck von der Breite der Anwendungsfelder<br />
der UML zu verschaffen.<br />
Die fachliche Grundlage der Lerneinheit bilden neben der Superstructure-Spezifikation<br />
diverse Fachbücher zur UML 26 sowie zur objektorientierten Softwareentwicklung 27 . Die Li-<br />
21<br />
Siehe Gage und Berliner (1996), Kap. 5.8; für den Fachbereich Informatik vgl.<br />
S. 80f .<br />
22<br />
Siehe Schinzel, Parpart und Westermayer (1999), Kap. 2.2.<br />
23<br />
Siehe Erb (1996), Kap. 2.2.1.<br />
24<br />
OMG (2003c); OMG (2003d).<br />
auch Erb (1996),<br />
25<br />
Die MDA sucht nach Möglichkeiten zur bruchfreien Softwareentwicklung mit der UML durch Modelltransformation:<br />
von der Idee bis zum Programm (OMG, 2003a). Die MOF definiert eine<br />
Sprache zur Spezifikation von Metamodellen – die UML ist ein solches Metamodell, gleichzeitig<br />
wird die MOF mit den Ausdrucksmitteln der UML definiert (OMG, 2003b). UML Profiles<br />
erweitern oder spezialisieren die UML für bestimmte Technologien (z.B. CORBA) oder Fachbereiche<br />
(z.B. Lagerhaltung). Diese und weitere UML-nahe Spezifikationen finden sich unter<br />
http://www.omg.org/technology/documents/modeling spec catalog.htm.<br />
26<br />
Chonoles und Schardt (2003); Fowler (2004); Jeckle et al. (2004); Schmuller (2004).<br />
27<br />
Oestereich (1998); Stevens und Pooley (2001); Noack (2001); Horn und Schubert (1993).<br />
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