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Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

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2 Lernen<br />

Überblick<br />

Lehren ist ein dem Lernen nachgeordneter Prozess, denn ohne Lerner ist Lehre sinnlos.<br />

Lehren zu können, setzt daher ein Grundverständnis für die Vielfalt des Lernens<br />

voraus. a Dieses Kapitel gibt einen Einblick in den Formenreichtum, hebt die Komplexität<br />

menschlichen Lernens hervor und argumentiert für eine ganzheitliche Beachtung<br />

desselben. Es umreißt:<br />

☞ die zentrale Bedeutung des Lernens im menschlichen Leben und Alltag,<br />

☞ die Frage, was Lernen ist und warum Menschen lernen,<br />

☞ die Eckpunkte wichtiger Lerntheorien.<br />

a Vgl. Jank und Meyer (2002), S. 14 u. S. 175.<br />

2.1 Lernwesen Mensch<br />

Der Begriff der Lernens ist allgegenwärtig, jedoch vage. Wenn Politiker die Bereitschaft<br />

zum ” lebenslangen Lernen“ fordern, fassen sie den Begriff zu eng: Sie haben offensichtlich<br />

nur schulmäßiges Lernen im Sinn. Tatsächlich lernen Menschen von Natur aus, ein Leben<br />

lang und täglich: den kürzesten Weg zum Bäcker von der neuen Wohnung, den Umgang<br />

mit dem Mobiltelefon, neue Fertigkeiten im Beruf, mit den Nachbarn auszukommen und so<br />

weiter. Jede nichtvererbbare Verhaltensweise muss erlernt werden! 1 Dem Menschen wohnt<br />

stärker als jedem anderen Wesen unserer Welt eine Veranlagung zum Lernen inne.<br />

Die Notwendigkeit gut ausgeprägter Lernfähigkeit kann anthropologisch erklärt werden. 2<br />

Anders als die meisten höheren Lebensformen ist der Mensch unspezialisiert, ein ” Mängelwesen“.<br />

Er verfügt nicht über herausragende physische Eigenschaften, die sein Überleben<br />

in der Natur erleichtern würden, wie große Stärke oder Schnelligkeit oder besonders leistungsfähige<br />

Sinnesorgane. Dafür jedoch zeigt er sich äußerst flexibel, was den Lebensraum<br />

angeht: Von der eisigen Kälte der Polarregionen bis in die sengende Glut der Wüsten besiedelt<br />

der Mensch jeden Lebensraum. Seine Unspezialisiertheit und seine Vielseitigkeit<br />

bedingen und beflügeln einander.<br />

1<br />

Vgl. Steindorf (1985), S. 11. Die Kriterien der Vererbbarkeit erweisen sich aber als durchaus strittig<br />

(siehe Gage und Berliner, 1996, S. 61ff ).<br />

2<br />

Siehe hierzu und im Folgenden Sacher (1990), S. 6ff .<br />

3

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