03.01.2013 Aufrufe

Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6.3 Beziehungen<br />

können Präsenzphasen schwerpunktmäßig softwareunterstützte Lernangebote einrahmen,<br />

z.B. um auf die Arbeit mit der Lernsoftware vorzubereiten oder um den Lernerfolg zum<br />

Kursende zu überprüfen und zu zertifizieren. Häufigere Unterbrechungen durch Präsenzphasen<br />

erlauben die kontinuierliche Sicherung der Lernergebnisse. Dies hat sich bereits<br />

im klassischen Fernstudium bewährt. Natürlich schränkt Blended Learning die Orts- und<br />

Zeitunabhängigkeit des E-Learnings ein. 86<br />

Die Einmischung von Präsenzphasen in den Kursverlauf kann der Gefahr der ” Verkopfung“<br />

softwareunterstützten Lernens entgegenwirken, falls sie den Anteil sozialer und handelnder<br />

Lernformen erhöht. Blended Learning dient primär der Qualitätsverbesserung der<br />

Lehre. 87 Es sollte nicht als bequeme Gelegenheit genutzt werden, um als langweilig erachtete<br />

Lernformen wie Frontalunterricht aus dem Präsenzlernen zu drängen, und auch<br />

nicht, um auf die aufwendige Entwicklung handlungsorientierter Lernformen in Lernsoftware<br />

verzichten zu können. 88 Beides degradiert Lernsoftware letztlich zur Frontalsoftware.<br />

6.3 Beziehungen<br />

Das Beziehungsfeld 89 beleuchtet die soziale Seite des Unterrichts. Dazu gehören die<br />

Sozialformen, die Schaffung eines günstigen kommunikativen Umfelds und die Betreuung<br />

der Lerner.<br />

6.3.1 Sozialformen<br />

Die Literatur zur Didaktik unterscheidet – unter wechselnden Bezeichnungen – lediglich<br />

vier Sozialformen: Frontal- und Gruppenunterricht sowie Einzel- und Paararbeit. Ihr ausgewogener<br />

Einsatz kann den Unterricht effektiver und ansprechender gestalten und die<br />

Herausbildung von Schlüsselkompetenzen fördern. 90 Keine der Sozialformen hat ein festgelegtes<br />

Einsatzfeld, Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich für manche Aufgaben und Ziele die<br />

eine Sozialform besser eignet als andere: Im Frontalunterricht vermag der Lehrer, Sach-,<br />

Sinn- und Problemzusammenhänge aus seiner Sicht darzustellen. Selbständigkeit fördert<br />

diese Sozialform jedoch wegen der starken Steuerfunktion des Lehrers nicht. 91 Einzelarbeit<br />

erlaubt die konzentrierte Beschäftigung mit dem Lerngegenstand und eine individuelle<br />

Lösungsfindung. Sie fördert Eigenständigkeit, vernachlässigt aber soziale Kompetenzen.<br />

Paararbeit hingegen betont die soziale Seite. Die im Alltag häufigen Probleme der Konsensbildung<br />

und der gegenseitigen Abhängigkeit erleben die Lerner hier besonders rasch<br />

und deutlich. Gruppenunterricht intensiviert diese Erfahrungen noch und fordert zusätzlich<br />

zur Schaffung einer funktionierenden Gruppenstruktur auf. Beide erschweren jedoch<br />

die intensive geistige Versenkung in den Lernstoff. 92<br />

86 Vgl. Buehler (2002).<br />

87 Vgl. Kerres und Jechle (2002), S. 281.<br />

88 Vgl. Strzebkowski und Kleeberg (2002), S. 234f .<br />

89 Siehe ” Handlungsfeld ,Beziehungen‘“ (Kap. 4.2.3, S. 21).<br />

90 Vgl. Jank und Meyer (2002), S. 79f .<br />

91 Siehe Meyer (1987), Kap. 10.<br />

92 Siehe Ballin und Brater (1996), Kap. 5.1.<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!