Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...
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6 <strong>Konzepte</strong> <strong>hypermedialer</strong> Lehre<br />
E-Mail Der E-Mail-Dienst erfreut sich einer ähnlich hohen Beliebtheit wie das ” Surfen“<br />
im World Wide Web. Die hohe zu erwartende Akzeptanz bei der Lernerschaft erhebt E-<br />
Mail fast zu einem Pflichtbestandteil von <strong>Lernumgebungen</strong>, sei es, um Organisatorisches<br />
zu verkünden, um den persönlichen Kontakt zu fördern oder um lernstoffbezogen zu diskutieren.<br />
Textnachrichten beliebiger Länge nebst beigefügten Dokumenten transportiert der<br />
E-Mail-Dienst zu ausgewählten Empfängern (1→N). Verteilerlisten (Mailing Lists) fassen<br />
unter Sammeladressen bequem Lerngruppen oder Kurse zusammen (M→N). Jede Nachricht<br />
lässt sich gezielt beantworten, die Zugriffssoftware veranschaulicht – idealerweise hierarchisch<br />
– den Konversationsfluss. Eng verwandt mit E-Mail ist die so genannte Groupware,<br />
wie z.B. Lotus Notes 110 . Sie unterstützt zusätzlich Koordinationsaufgaben in Projektgruppen,<br />
z.B. Aufgaben zu delegieren und deren Bearbeitungsstand zu beobachten sowie die<br />
Terminplanung.<br />
Diskussionsforen Foren wie Bulletin Boards Systems oder Net News (USENET) ähneln<br />
stark den E-Mail-Verteilerlisten. Stärker als bei E-Mail steht hier jedoch die Diskussion<br />
über Themen gegenüber der Kommunikation mit bestimmten Empfängern im Vordergrund.<br />
Abgesehen von technischen, für den Anwender aber unbedeutenden Merkmalen,<br />
unterscheiden subjektiv wahrgenommene Abweichungen im Umgang Kommunikation in<br />
Foren von der per E-Mail: E-Mail hat einen dringlichen, nach Antwort begehrenden Charakter,<br />
während Foren zum Schmökern einladen, ohne dass ein Antwortzwang besteht. Dass<br />
Nachrichten per E-Mail zugestellt, Foreninhalte jedoch abgeholt werden, verstärkt diesen<br />
Eindruck sicherlich. 111 Die Nachrichtenmengen, welche aus der häufig hohen Anzahl der<br />
Forenbesucher resultieren, wären als E-Mail schwer erträglich: Wichtiges von Unwichtigem<br />
zu trennen, hielte zu sehr auf. 112 Foren eignen sich daher besonders für große Diskussionsrunden,<br />
während sich E-Mail für wichtige Nachrichten und die Arbeit in überschaubaren<br />
Gruppen anbietet.<br />
Shared Workspaces Als eine Form von Groupware unterstützen Shared Workspaces wie<br />
BSCW 113 Projektarbeit, gehen also über das Leistungsspektrum reiner Kommunikationswerkzeuge<br />
hinaus. Sie schaffen einen gemeinsamen Arbeitsplatz, um projektbezogene Dokumente<br />
zu verwalten und über sie zu diskutieren. Dementsprechend lohnt sich ihr Einsatz bei<br />
Projekten, deren Bearbeitungsfortschritt sich in Dokumenten niederschlägt, insbesondere<br />
also bei wissenschaftlicher Arbeit, aber auch bei vielen Formen schulischer Projektarbeit. 114<br />
6.3.3 Betreuung<br />
Im traditionellen Unterricht kommen dem Lehrer vielfältige Funktionen zu: Er muss unter<br />
anderem den Unterricht vorbereiten und auswerten, die Lerner motivieren und sie über die<br />
110 http://www.lotus.com/notes/<br />
111 Auch wenn das nicht den technischen Tatsachen der Übertragung entspricht.<br />
112 Abgesehen davon, brächen die Verteilerlisten-Server unter der Nachrichtenflut zusammen (vgl. Tanen-<br />
baum, 1998, S. 712).<br />
113 Basic Support for Cooperative Work (http://bscw.gmd.de/).<br />
114 Vgl. Klöckner (2000).<br />
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