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Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

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6.5 Ziele<br />

6.5 Ziele<br />

Abschließend sei noch einmal auf die Bedeutung der Ziele 168 sowohl für den Lehrer als<br />

auch für den Lerner hingewiesen. Die Lehrziele bestimmen die Ausrichtung der einzelnen<br />

Felder und ihr Zusammenspiel; keine Lehrentscheidung darf zum Selbstzweck existieren! Die<br />

Lernziele leiten den Lerner bei der Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand; sinnvolles<br />

Lernen braucht Ziele! Auch wenn – oder gerade weil – Lehr- und Lernziel häufig voneinander<br />

abweichen, sollte eine Annäherung der beiden erstrebt werden.<br />

Ein wichtiges Mittel zu diesem Zweck besteht darin, dem Lerner die Lehrziele bewusst zu<br />

machen und für sie zu werben. Das heißt, vor dem Lernen, z.B. am Anfang einer Lerneinheit<br />

oder eines Lernschrittes, erfährt der Lerner, was er lernen soll und warum er es lernen<br />

soll. Für das Was eignet sich eine vorangestellte, übersichtsartige Zusammenstellung dieser<br />

Ziele. Das Warum begründen häufig einleitende Abschnitte. 169 Gut gewählte Beispiele und<br />

Übungen verdeutlichen die Beziehung zu den Lernzielen.<br />

Die Explikation und Motivation der Lehrziele bleibt ohne Wirkung, wenn die Lehrziele<br />

keine Bedeutung für den Lerner haben, sich also nicht mit seinen Zielen, Wünschen und<br />

Hoffnungen schneiden. Der Lehrer muss daher entweder versuchen, die Ziele der Lerner zu<br />

erahnen, bspw. aus früheren Unterrichtserfahrungen, oder sie zu ermitteln, bspw. durch<br />

Umfragen. Die Anpassungszyklen sind für Lernsoftware jedoch meist lang (z.B. semesterweise),<br />

da Evaluation und Anpassung viel Aufwand bedeuten. 170<br />

6.6 Zusammenfassung<br />

Dieses Kapitel hat einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten zur Ausgestaltung<br />

der vier Handlungsfelder – ” Inhalte“, ” Methoden“, ” Beziehungen“ und ” Prozesse“ – im Bereich<br />

der hypermedialen Lehre gegeben. Dabei hat sich gezeigt, dass die auffälligsten Eigenschaften<br />

hypermedialen Lernens den Feldern ” Prozesse“ und ” Methoden“ entstammen.<br />

Im Text ist argumentiert worden, dass Hypermedia selbständiges, insbesondere entdeckendes,<br />

Lernen gut unterstützt. Entsprechend angelegte Hypertext-Strukturen gewähren<br />

dem Lerner die Möglichkeit, eigenverantwortlich seinen Lernprozess zu steuern. Weniger<br />

selbständigen Lernern helfen Lernpfade, die die explorativen Strukturen überlagern, sich<br />

zu orientieren.<br />

Die Lehr-Lern-Formen in hypermedialen <strong>Lernumgebungen</strong> beschränken sich nicht auf in<br />

Einzelarbeit durchgeführtes, rezipierendes Lernen. Dieser Text favorisiert Recherchieren,<br />

Publizieren und Diskutieren als die idealen Lehr-Lern-Formen <strong>hypermedialer</strong> Lehre. Mit<br />

ihnen übt sich der Lerner in grundlegenden Handlungen wissenschaftlicher Arbeit. Eine<br />

Einbettung in authentische Projektarbeit liegt nahe. Diese Lehr-Lern-Formen gestatten<br />

– nicht zuletzt durch die Einbeziehung datennetzbasierter Kommunikationsmittel – den<br />

Einsatz aller Sozialformen.<br />

Dennoch liegt das Haupteinsatzgebiet <strong>hypermedialer</strong> <strong>Lernumgebungen</strong> auf Grund des<br />

niedrigen Interaktivitätsniveaus im Bereich der Vermittlung von Grundlagenwissen. Kom-<br />

168 Siehe ” Handlungsfelder und Ziele“ (Kap. 4.2.5, S. 22).<br />

169 Zum Beispiel Motivationsphasen; vgl. ” Phasenschemata“ (Kap. 6.2.3, S. 46).<br />

170 Vgl. Issing (2002), S. 168ff ; siehe auch ” Adaptive Lernsoftware“ (Kap. 6.3.3, S. 55).<br />

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