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Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

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z.B. von Klassen oder Lernteams, festigt den Zusammenhalt des Lernverbands. 124<br />

6.4 Inhalte<br />

6.4 Inhalte<br />

In das Handlungsfeld ” Inhalte“ 125 fällt die Bestimmung und Strukturierung der Lehrinhalte<br />

sowie die Auswahl angemessener Lernmedien.<br />

Zur Inhaltsbestimmung kann dieser Text nur allgemeine Hinweise geben, Fachdidaktiken<br />

kümmern sich jedoch meist verstärkt um diesen Aspekt und sollten – wo vorhanden – bei<br />

der Entwicklung einer Lernumgebung zu Rate gezogen werden 126 .<br />

6.4.1 Inhaltsbestimmung<br />

Die Bestimmung der Lehrinhalte muss lehrzielorientiert erfolgen. Auch wenn in hypermedialen<br />

<strong>Lernumgebungen</strong>, die auf Grund ihrer eingeschränkten Interaktivität häufig zur<br />

Vermittlung von Grundlagenwissen zum Einsatz kommen, Lehrziele und Lehrinhalte einander<br />

ähneln, darf die Verschiedenheit von Zielen und Inhalten nicht vergessen werden. 127<br />

Eine Gleichsetzung führt dazu, dass die anderen Dimensionen der Lehrgestaltung – Methoden,<br />

Prozesse und Beziehungen – nur noch der Inhaltsvermittlung dienen, nicht aber dem<br />

Erreichen der Lehrziele! 128<br />

Die Bestimmung der Inhalte beschränkt sich nicht darauf, zurechtgestutzte Inhalte aus<br />

den Wissenschaften in die Lehre zu übernehmen, denn die Lehrinhalte lassen sich nicht<br />

durch ” didaktische Reduktion“ gewinnen. 129 Vielmehr geht es vorrangig um die Aufbereitung<br />

der Lehrinhalte dergestalt, dass der Lerner zu ihnen Zugang finden kann und will 130 ,<br />

ohne jedoch den Anspruch auf Fundiertheit aufzugeben. 131 Der Lehrer muss daher nicht nur<br />

die Sachstruktur der Inhalte erarbeiten, mögliche Lernprobleme voraussehen und Ansatzpunkte<br />

zur Selbsttätigkeit der Lerner erkennen, sondern auch nach Schnittpunkten mit der<br />

Wirklichkeit der Lerner suchen: Er muss sich fragen, inwieweit sich die Lerner für den Stoff<br />

interessieren oder ihr Interesse geweckt werden könnte. 132 Die konstruktivistische Theorie<br />

spricht hier von ” Pertubation“ 133 (in Bewegung versetzen): Ein lernwirksames Ereignis<br />

muss einerseits anschlussfähig an die Erfahrungswelt des Lerners sein, damit es verarbeitet<br />

werden kann, anderseits aber auch neuartig, um Aufmerksamkeit zu erhalten. 134<br />

Im Unterrichtsgeschehen knüpfen i.A. Beispiele an die Erfahrungswelt des Lerners an.<br />

Sie führen als Ausgangspunkt an eine Problemstellung heran, bilden das Szenario eines<br />

Arbeitsauftrags, dienen als Sammlung von Einzelfällen der Herleitung von Regeln, grenzen<br />

124<br />

Siehe Ballin und Brater (1996), S. 282ff .<br />

125<br />

Siehe Handlungsfeld ,Inhalte‘“ (Kap. 4.2.1, S. 20).<br />

126 ”<br />

Vgl. Issing (2002), S. 160.<br />

127<br />

Wie lauten bspw. die Inhalte zu Zielen wie Klavierspielen, Rechnen oder Software modellieren zu können?<br />

128<br />

Siehe Meyer (1994), S. 72ff .<br />

129<br />

Vgl. Jank und Meyer (2002), S. 32.<br />

130<br />

Ein weiterer Aspekt der Inhaltsplanung wäre die Frage nach der Überprüfbarkeit des Lernerfolgs.<br />

131<br />

Beispielsweise erfüllt das Sphärenmodell der Atome im Chemieunterricht nicht den Anspruch wissenschaftlicher<br />

Aktualität, wohl aber den der Anschaulichkeit.<br />

132<br />

Vgl. a. a. O., S. 76f .<br />

133<br />

Maturana und Varela (1984), zit. n. Hoffmeister und Roloff (2003), S. 101.<br />

134 Siehe auch Bruns und Gajewski (2002), S. 26f .<br />

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