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Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...

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4 Einflussgrößen und Handlungsfelder der Lehre<br />

nach Kriterien wie Alter oder Noten.<br />

Aspekte der W-Fragen Wer (Gruppenbildung), Mit wem und Von wem (Sozialformen,<br />

Differenzierung in Lerngruppen, Instruktion) finden im Handlungsfeld ” Beziehungen“ Eingang.<br />

4.2.4 Handlungsfeld ” Prozesse“<br />

Unterricht ist mehr als eine lose Ansammlung von ” Lehrszenen“ mit festgelegten Inhalten,<br />

Methoden und Beziehungen. Vielmehr arrangieren sich diese Szenen in einer folgerichtigen<br />

Ordnung, welche die Sachstruktur, die Lehr- und Lernziele sowie angenommene Lerngesetzmäßigkeiten<br />

angemessen berücksichtigt. Das Prozessfeld beschreibt diese Ordnungsgebung,<br />

die so genannte Phasierung des Unterrichts. 18<br />

Eine angemessene Phasierung stellt nicht nur sicher, dass Unterricht Inhalte in vom<br />

Lerner erfassbarer Folge (Vorwissen!) behandelt, sie kann noch weitere Ziele verfolgen, z.B.<br />

die Lerner motivieren (Spannung), sie neugierig machen (Neues) oder zu Kritik anregen<br />

(Widersprüchliches). Darüber hinaus hilft sie dem Lehrer, seine Lehrhandlungen zu planen,<br />

da die komplexe Lehrsituation durch die Zerlegung in Phasen besser handhabbar wird.<br />

Insbesondere für die Mikroebene finden sich in der Literatur viele so genannte Phasierungsschemata<br />

und Stufenmodelle. Häufig handelt es sich hier um feiner granulierte Variationen<br />

des Grobschemas Einleitung-Hauptteil-Schluss. Solche Zerlegungen eignen sich<br />

vornehmlich als Handlungsplan für die Unterrichtsdurchführung. Darüber hinaus ist eine<br />

Vielzahl so genannter Linienführungen, bspw. den Unterrichtsverlauf vom Allgemeinen<br />

zum Besonderen zu entwickeln, bekannt. Sie geben einzelschrittübergreifend Orientierung.<br />

Phasenschemata und Linienführungen lassen sich häufig auch zur Kursgliederung, also auf<br />

Mesoebene, einsetzen.<br />

In dieses Feld fließen Aspekte der W-Fragen Wann (Phasierung) und Wie (Folgerichtigkeit)<br />

ein.<br />

4.2.5 Ziele<br />

Die harmonische Ausgestaltung der vier Handlungsfelder erfolgt mit Blick auf die angestrebten<br />

Ziele des Unterrichts. Die Ziele von Lernern (Lernziele) und Lehrern (Lehrziele)<br />

können durchaus voneinander abweichen 19 – Planung und Durchführung müssen sie zusammenführen.<br />

20<br />

Die Lehrziele dienen dem Unterricht als Richtschnur. Sie definieren, in welcher Weise<br />

sich das Wissen, die Fähigkeiten und die Einstellungen der Lerner nach der Unterrichtsdurchführung<br />

verändert haben sollten. Präzise formulierte Lehrziele implizieren zugleich<br />

Messbarkeitskriterien, helfen also nicht nur bei der Planung und Durchführung, sondern<br />

auch bei der Lernzielkontrolle.<br />

Lehren zieht nicht Lernen als unvermeidliche Folge nach sich, wie die vorhergehenden<br />

Abschnitte zum Lernen und zu <strong>Lernumgebungen</strong> bereits betont haben, sondern versucht<br />

18 Siehe hierzu und im Folgenden Jank und Meyer (2002), S. 89ff und Meyer (1994), S. 129ff .<br />

19 Der denkbar unglücklichste Fall tritt sicher ein, wenn der Lehrer die eigenen Lehrziele kaum kennt, den<br />

Unterricht somit zufällig macht, und wenn die Lerner das Ziel haben, einfach den Unterricht hinter sich<br />

zu bringen, sich somit dem Lernen verweigern.<br />

20 Siehe hierzu und im Folgenden Jank und Meyer (2002), S. 71ff .<br />

22

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