Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...
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6.4 Inhalte<br />
beit muss sich auf einige wichtige Aspekte der Mediengestaltung beschränken. Sie verweist<br />
jedoch auf die entsprechende Fachliteratur.<br />
Einzelmedien<br />
Text Ein großer Teil menschlichen Fühlens, Denkens, Handelns und Wahrnehmens lässt<br />
sich verbalisieren. Beim schulischen Lernen und in Lernmedien nimmt die sprachliche Vermittlung<br />
des Lehrstoffs traditionell eine zentrale Rolle ein, auch wenn die zeitgemäße Didaktik<br />
die Wichtigkeit des Handelns und des Beobachtens betont. Texte können u.a. Begriffe<br />
beschreiben und erklären, über Situationen und Ereignisse berichten sowie Handlungsanleitungen<br />
geben. 144 Wann immer abstrakte Begriffe erläutert oder etwas unzweideutig und<br />
präzise beschrieben werden soll, erweisen sich Texte als unverzichtbar. 145<br />
Hypermedia als Fortentwicklung von Hypertext enthält häufig einen hohen Textanteil.<br />
Zwar bricht Hypertext mit der Linearität gedruckter Texte 146 , die Grundprinzipien der Verständlichkeit<br />
und Ästhetik geschriebener Sprache berührt dies jedoch nicht. Hier wie dort<br />
entwickelt der Lerner beim verstehenden Lesen eines Textes ein mentales Modell, auf dessen<br />
Beschaffenheit der Autor mittels der Textgestaltung einzuwirken versucht. Präsentation,<br />
Formulierung und Strukturierung eines Textes beeinflussen die Verarbeitung desselben.<br />
Die Präsentation wirkt sich entscheidend auf den ersten Schritt des Lesens, die visuelle<br />
Wahrnehmung, aus. Eine ausreichend große Schrift mit klarem Schriftbild sowie ein guter<br />
Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund erleichtern die Wahrnehmung, zu lange Zeilen<br />
und zu geringer Zeilen- oder Wortabstand behindern sie.<br />
Wie schnell und sicher der Leser aus der Oberflächenstruktur eines Textes dessen Bedeutung<br />
konstruiert, hängt stark von der Formulierung des Textes ab. Ein abgehobenes<br />
Vokabular voller Fremdwörter und lange, tief verschachtelte Sätze sollte der Lehrtextautor<br />
meiden, denn es geht nicht um die Zurschaustellung sprachlicher oder fachlicher Überlegenheit!<br />
147 Inhaltlich aufeinander aufbauende Formulierungen, die durch kohärenzfördernde<br />
Satzbindeglieder verknüpft sind, und der Bezug auf Vorwissen helfen dem Leser, einen Text<br />
schneller zu verstehen.<br />
Letztlich verbessert eine klare und konsistente Strukturierung die Arbeit mit Lehrtexten.<br />
Sie dient zum Einen dem problemlosen Auffinden relevanter Passagen und gibt zum Anderen<br />
einen Einblick in die inhaltliche Struktur des Textes. Ein einheitlicher Textaufbau,<br />
präzise Überschriften, Orientierungsmarken (z.B. Marginalien), dem Text vorangestellte<br />
Inhaltsüberblicke und Lernziele sowie nachfolgende Zusammenfassungen heben die Textstruktur<br />
hervor.<br />
Abbildungen Abbildungen genießen bei Autoren von Lernhilfen hohe Wertschätzung. Sie<br />
eignen sie zwar sich nicht zur Vermittlung abstrakter Begriffe, können jedoch eine sinnliche<br />
Vorstellung von der Beschaffenheit von Objekten geben (Farbe, Form etc.); sie erleichtern<br />
deren Identifikation und Vergleich. Sie veranschaulichen leicht räumliche Anordnungen,<br />
144 Vgl. Ballstaedt (1997), S. 21f .<br />
145 Siehe hierzu und im Folgenden ausführlich a. a. O., Kap. 4 und Weidenmann (2001), Kap. 9.5.<br />
146 Der Abschnitt ” Prozesse“ (Kap. 6.2, S. 43) geht ausführlich auf Hypertext-Strukturen ein.<br />
147 Sätze wie eben jener verbieten sich also!<br />
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