Didaktische Konzepte hypermedialer Lernumgebungen: Umsetzung ...
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7 Erprobung und Bewertung<br />
mulierter Szenarien oder zur Überarbeitung unvollständiger oder fehlerhafter Modelle auf.<br />
Solche Aufgaben zu kontrollieren, liegt jedoch außerhalb der Möglichkeiten der Lernsoftware:<br />
Modelle als das Produkt kreativer Arbeit lassen sich softwaremäßig kaum bewerten.<br />
Lediglich syntaktische Fehler könnte Software erkennen, wenn auch nicht didaktisch sinnvoll<br />
kommentieren, da sie nicht wie ein Mensch die Absicht des Lerners erraten kann. 58 Das<br />
Lernmodul muss daher – wie ein Lehrbuch – auf Beispiellösungen zurückfallen.<br />
7.3 Bewertung<br />
Die praktische Erprobung hat gezeigt, dass die unter den vier Handlungsfeldern ” Methoden“,<br />
” Inhalte“, ” Prozesse“ und ” Beziehungen“ zusammengestellten <strong>Konzepte</strong> helfen können,<br />
sowohl vorhandene hypermediale Lerneinheiten zu analysieren als auch neue Lerneinheiten<br />
zu planen. Sie schärfen insbesondere den Blick für die Vollständigkeit des Lernangebots.<br />
Im Fall der erstellten UML-Lerneinheit befinden sich die größten Schwächen im Bereich<br />
der Methoden und des Sozialen. Ohne das Wissen um die Notwendigkeit und die Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
dieser Felder bestünde die Gefahr, diese Unzulänglichkeiten zu<br />
übersehen oder tot zu schweigen. Im Fall der UML-Lerneinheit muss aus den Mängeln<br />
geschlussfolgert werden, dass das Lernangebot nicht unterrichtsersetzend, sondern nur unterrichtsergänzend<br />
oder -begleitend eingesetzt werden sollte.<br />
Die praktische Erprobung hat verdeutlicht, was sich im Hauptteil der Arbeit bereits<br />
andeutete: dass die vier Felder – zumindest im Fall <strong>hypermedialer</strong> Lehre – nicht gleichberechtigt<br />
nebeneinander stehen. Die Felder ” Inhalte“ und ” Prozesse“ stehen einander nahe,<br />
ebenso die Felder ” Methoden“ und ” Beziehungen“. Im erstgenannten Fall resultiert dies<br />
aus der Eigenschaft von Hypertext, beliebige Inhaltsstrukturen unverändert abbilden zu<br />
können. Diese können gleichzeitig ohne Störung von anderen Verknüpfungsstrukturen – explorativen<br />
bspw. – überlagert werden. Im letztgenannten Fall ergibt sich die Nähe daraus,<br />
dass sich anspruchsvolle Lehr-Lern-Formen wie Publizieren und Diskutieren nicht sinnvoll<br />
in Einzelarbeit inszenieren lassen. Die erfolgreiche Gestaltung des einen Feldes erleichtert<br />
unmittelbar die Ausgestaltung des anderen, da beide von funktionierenden Kommunikationsstrukturen<br />
abhängen.<br />
Es verwundert nicht, dass sich gerade die Felder ” Methoden“ und ” Beziehungen“ nur aufwendig<br />
ausgestalten lassen. Sie erfordern zusätzlich zum initialen Bereitstellungsaufwand<br />
eine intensive und kontinuierliche Begleitung durch Lehrpersonal, das bspw. Projekte betreut<br />
oder moderierende Funktionen übernimmt. Diese Aufgaben überfordern sicherlich die<br />
Lehrkräfte, die gleichzeitig noch in Präsenzveranstaltungen unterrichten. Insbesondere für<br />
größere Lernerschaften (Stichwort: Virtuelle Universität) scheint die Zuteilung von Personal,<br />
das exklusiv die softwareunterstützte Lehre betreut, unvermeidlich. Man versteht<br />
leicht, warum angesichts allgegenwärtiger finanzieller Engpässe gerade solche didaktischen<br />
Entwürfe vermieden werden, die dauerhaft Kosten verursachen.<br />
58 Die syntaktische Korrektheit von UML-Diagrammen überwachen viele Modellierungswerkzeuge bereits.<br />
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