Der Zwölfte Schritt

nützlich und glücklich zu fühlen. Nicht viele von uns sind
Führerpersönlichkeiten. Die meisten wollen es gar nicht sein.
Bereitwillig geleisteter Dienst, Erfüllung unserer Pflichten, geduldig
ertragene oder mit Gottes Hilfe gelöste Schwierigkeiten, das
Bewusstsein in der Familie und im täglichen Leben Partner bei
einem gemeinsamen Ziel zu sein, die Erkenntnis, dass in Gottes
Augen jeder einzelne Mensch wichtig ist, der Beweis, dass
selbstlose Liebe sich voll auszahlt, die Gewissheit, dass wir nicht
länger isoliert sind in selbstgebauten Gefängnissen, das sichere
Gefühl, nach Gottes Absicht auf den rechten Platz gestellt worden
zu sein - das alles verstehen wir unter dauerhafter Zufriedenheit
eines richtigen Lebens. Kein Glanz und vergängliches Glück, keine
riesigen finanziellen Besitztümer können uns das auch nur
annähernd ersetzen. Wahrer Ehrgeiz - nicht das, was wir früher
darunter verstanden - ist der ehrliche Wunsch, in Demut mit Gottes
Gnade ein zweckerfülltes Leben zu führen.
Soweit unsere Betrachtungen zu den Zwölf Schritten der Anonymen
Alkoholiker. Wir haben so viele Probleme angeschnitten, dass es
den Anschein erweckt, als ob das AA-Programm hauptsächlich in
der Überwindung schwerwiegender Probleme besteht. Bis zu einem
gewissen Grad stimmt das auch. Wir haben über Probleme
gesprochen, weil wir problematische Leute sind, die einen Weg aus
ihren Schwierigkeiten gefunden haben, und wir wollen unsere
Erkenntnis über diesen Weg mit anderen teilen. Nur, indem wir
unser Problem annehmen und zu lösen versuchen, können wir mit
uns selbst und mit unserer Umwelt auskommen und mit Ihm, der
über uns allen steht. Das richtige Verstehen ist der Schlüssel zu
richtigen Grundsätzen und zu richtigem Verhalten, das richtige
Handeln ist der Schlüssel zu einem sinnvollen Leben. Der Zwölfte
Schritt der Anonymen Alkoholiker spricht von der Freude an einem
rechtschaffenen Leben.
Wir bemühen uns, jeden Tag die tiefe Bedeutung unseres einfachen
Gelassenheitsspruches mehr zu erfassen
Gott, gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.