Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
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Wenn wir Gott darum bitten, wird Er uns sicherlich unser<br />
Fehlverhalten vergeben. Aber auf keinen Fall wäscht Er uns weiß<br />
wie Schnee und belässt uns in diesem Zustand, wenn wir nicht<br />
mitarbeiten. <strong>Der</strong> gute Wille, für uns selber etwas zu tun, muss<br />
Voraussetzung sein. Gott erwartet von uns nur, dass wir versuchen,<br />
das Beste zu tun, um Fortschritte bei unserer<br />
Persönlichkeitsveränderung zu machen.<br />
So ist im Sechsten <strong>Schritt</strong>: „Wir waren völlig bereit, all diese<br />
Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen" in der Sprache der<br />
AA die bestmögliche Einstellung für den neuen Anfang eines<br />
lebenslangen Bemühens beschrieben. Das bedeutet nicht, dass alle<br />
unsere Charakterfehler in der gleichen Weise wie der Zwang zum<br />
Trinken von uns genommen werden. Einige Fehler verschwinden<br />
relativ schnell, doch bei den meisten müssen wir uns mit einer<br />
langsamen Besserung zufrieden geben. Die Schlüsselworte „völlig<br />
bereit" unterstreichen die Tatsache, dass wir das Beste anstreben,<br />
das wir erkennen oder lernen können.<br />
Wer von uns ist wirklich völlig bereit? Im Prinzip niemand. Das<br />
Beste, das wir tun können, ist, mit aller Ehrlichkeit zu versuchen,<br />
diese Bereitschaft zu erreichen. Selbst derjenige, der sich die<br />
größte Mühe gibt, wird zu seiner eigenen Beschämung immer<br />
wieder an einem Punkt stecken bleiben, an dem er sagt: "Nein, dies<br />
kann ich noch nicht aufgeben." Und es wird noch gefährlicher, wenn<br />
er mit Nachdruck betont: „Dies will ich niemals aufgeben." Wie weit<br />
wir auch vorangekommen sein mögen, wir werden immer wieder bei<br />
uns Wünsche entdecken, die sich Gottes Gnade entgegenstellen.<br />
Manche, die glauben, schon vorangekommen zu sein, werden das<br />
bestreiten. Darum wollen wir uns noch etwas näher damit befassen.<br />
Sicher möchte jeder gern die auffälligsten Fehler loswerden.<br />
Niemand möchte so eingebildet sein, dass man ihn einen Angeber<br />
nennt, oder so habgierig, dass er zum Dieb wird. Niemand möchte<br />
aus Zorn zum Mörder, aus Lust zum Triebtäter, aus Unmäßigkeit<br />
zum Zerstörer der eigenen Gesundheit werden.<br />
Niemand möchte dauernd von Neidgefühlen gepeinigt sein, und<br />
schließlich will keiner in Schlamperei verkommen. Bei den meisten<br />
Menschen nehmen diese Fehler nicht solche Ausmaße an. Wir, die<br />
wir nicht so tief gesunken sind, können uns gratulieren. Doch