Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
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Nachdem der Zwang zum Trinken von uns genommen wurde,<br />
konnte es möglich sein, dass wir auf die gleiche Art von allen<br />
anderen Schwierigkeiten und Fehlern befreit wurden. Das ist ein<br />
Rätsel unseres Daseins, dessen vollständige Lösung allein bei Gott<br />
liegt. Dennoch wird uns wenigstens ein Teil der Lösung<br />
verständlich.<br />
Wenn Männer und Frauen so viel Alkohol trinken, dass sie dadurch<br />
ihr Leben zerstören, handeln sie wider die Natur. Im Gegensatz zu<br />
ihrem instinktiven Wunsch nach Selbsterhaltung stehen sie<br />
offensichtlich unter einem Zwang zur Selbstzerstörung, sie handeln<br />
gegen ihre Naturinstinkte. Wenn sie durch ihre schrecklichen<br />
Erfahrungen mit dem Alkohol in die Knie gezwungen wurden, kann<br />
Gottes Gnade sie erreichen und die Sucht von ihnen nehmen. Jetzt<br />
kann ihr starker Selbsterhaltungstrieb mit dem Wunsch des<br />
Schöpfers in Einklang gebracht werden, ihnen neues Leben zu<br />
schenken. Denn die Natur und Gott verabscheuen in gleicher Weise<br />
Selbstmord.<br />
Die meisten unserer Schwierigkeiten fallen jedoch nicht in solch<br />
eine Kategorie. Jeder normale Mensch will zum Beispiel essen,<br />
Nachkommen haben und in der Gesellschaft seiner Mitmenschen<br />
etwas darstellen. Er will auch, wenn er danach strebt, einigermaßen<br />
sicher und geschützt sein. So hat Gott ihn geschaffen. Er hat den<br />
Menschen nicht dazu ausersehen, sich durch Alkohol zu zerstören,<br />
sondern ihn mit Instinkten ausgestattet, die ihm helfen zu<br />
überleben. Nirgendwo steht geschrieben, dass unser Schöpfer,<br />
zumindest nicht im Diesseits, von uns erwartet, unsere Triebe<br />
vollkommen zu unterdrücken. Soweit wir wissen, steht es auch<br />
nirgendwo, dass Gott je einem Menschen alle seine Triebe<br />
genommen hat.<br />
Die meisten von uns haben zu viele natürliche Wünsche, und so ist<br />
es nicht verwunderlich, wenn wir damit oft weit über das Ziel<br />
hinausschießen. Wenn wir uns von ihnen blind treiben lassen oder<br />
halsstarrig erwarten, dass die Wünsche uns mehr Befriedigung und<br />
Genuss verschaffen, als uns gutgut, haben wir uns von der<br />
Vollkommenheit entfernt, die Gott für uns auf Erden vorgesehen hat.<br />
Daran werden unsere Charakterfehler oder, wenn man will, unsere<br />
Sünden gemessen.