Der Zwölfte Schritt

Die Achte Tradition
"Die Tätigkeit bei den Anonymen Alkoholikern sollte immer
ehrenamtlich bleiben, jedoch dürfen unsere zentralen
Dienststellen Angestellte beschäftigen".
"Anonym er Alkoholiker" wird niemals ein Beruf sein. Wir haben
mittlerweile begriffen, was die Worte bedeuten, "umsonst habt ihr
empfangen, umsonst sollt ihr geben".
Uns ist klar geworden, dass sich die spirituelle und die finanzielle
Seite nicht miteinander vereinbaren lassen, wenn wir unsere
Tätigkeit innerhalb der Gemeinschaft als Beruf ansehe n. Selbst
Koryphäen auf medizinischem und religiösem Gebiet haben in der
ganzen Welt bis heute kaum Erfolg bei der Heilung vom
Alkoholismus gehabt. Mit dieser Feststellung möchten wir
keineswegs die Tätigkeit dieser Berufe auf anderen Gebieten
herabsetzen, aber wir müssen die nüchterne Tatsache hin nehmen,
dass ihre Tätigkeit in unserem Bereich nicht hilft. Jedes Mal, wenn
wir versuchten, die Arbeit im Zwölften Schritt zum Beruf zu machen,
war das Ergebnis dasselbe: Wir verloren unser Hauptziel aus den
Augen.
Alkoholiker hören einfach nicht auf einen Menschen, der für seine
Arbeit im Zwölften Schritt bezahlt wird. Wir kamen schnell dahinter,
dass persönlicher Kontakt zum Alkoholiker, der noch trinkt, nur
durch den Wunsch zustande kommt, ihm zu helfen und dadurch
selbst Hilfe zu finden.
Wenn ein Anonymer Alkoholiker gegen Bezahlung als Sprecher in
einem Meeting auftritt oder sich um einen Einzelnen kümmert, kann
das für ihn selbst sehr schädlich werden. Seine finanziellen
Beweggründe stellen ihn bloß und alles, was er sagt und tut,
geschieht in Erwartung seines eigenen Vorteils.
Das war schon immer so klar, dass nur wenige Anonyme
Alkoholiker sich ihre Tätigkeit im Zwölften Schritt bezahlen lassen.
Dennoch sind wenige Dinge innerhalb unserer Gemeinschaft