05.01.2013 Aufrufe

Der Zwölfte Schritt

Der Zwölfte Schritt

Der Zwölfte Schritt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

von uns Eigenschaften, die mehr oder weniger auf beide Typen<br />

zutreffen. Menschen sind niemals gleich. Darum muß jeder von uns<br />

bei seiner Inventur seine eigenen Charakterfehler genau<br />

herausfinden. Hat er die passenden Schuhe gefunden und<br />

angezogen, sollte er losmarschieren, darauf vertrauend, daß er<br />

endlich auf dem richtigen Wege ist.<br />

Jetzt wollen wir über eine Liste der hervorstechenden<br />

Charakterfehler nachdenken, die mehr oder weniger bei allen<br />

vorhanden sind. Bei religiösen Menschen würde eine solche Liste<br />

aus erheblichen Verstößen gegen moralische Grundsätze<br />

bestehen. Andere werden an eine Auflistung von Charakterfehlern<br />

denken. Wieder andere sehen darin ein Verzeichnis von<br />

Anpassungsschwierigkeiten. Manch einer wird sehr ärgerlich, wenn<br />

von Unmoral die Rede ist, ganz zu schweigen von Sünde. Jedoch<br />

alle, die noch einen Rest Verstand haben, werden in einem Punkt<br />

übereinstimmen: Bei uns Alkoholikern liegt sehr viel im argen, und<br />

es muß eine Menge getan werden, wenn wir Nüchternheit,<br />

Fortschritt und Lebenstüchtigkeit erreichen wollen. Um<br />

Verständigungsschwierigkeiten bei der Benennung dieser Fehler zu<br />

vermeiden, stellen wir eine allgemein anerkannte Liste<br />

schwerwiegender menschlicher Verfehlungen zusammen, nämlich<br />

die sieben Todsünden:<br />

Stolz, Geiz, Unkeuschheit, Zorn, Unmäßigkeit, Neid und Trägheit.<br />

Nicht zufällig führt Stolz diese Reihenfolge an. Denn der Stolz, der<br />

zur Überheblichkeil führt und immer durch bewußte und unbewußte<br />

Ängste angestachelt wird, ist die Brutstätte für die meisten<br />

menschlichen Schwierigkeiten. Er hemmt jede Entwicklung. Stolz<br />

verführt uns dazu, Forderungen an uns und andere zu stellen, die<br />

nicht erfüllt werden können, ohne unsere von Gott gegebenen<br />

Naturtriebe zu mißbrauchen.<br />

Wenn die Befriedigung unserer Triebe nach Sex, Geborgenheit und<br />

Selbstbestätigung zu unserem einzigen Lebensziel wird, tritt der<br />

Stolz hinzu, um diese Maßlosigkeit zu rechtfertigen. Alle diese<br />

Fehlhaltungen erzeugen Angst. Und Angst ist eine Erkrankung der<br />

Seele. Angst erzeugt weitere Charakterfehler. Unbegründete Angst,<br />

daß unsere Triebe nicht befriedigt werden, treibt uns immer weiter:<br />

zum Begehren des Eigentums anderer, zu Sex- und Machtgier. Wir<br />

werden wütend, wenn unsere Forderungen unerfüllt bleiben; uns

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!