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Der Zwölfte Schritt

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Wahrung der Anonymität bestanden. Doch schließlich begriffen die<br />

Journalisten: Hier handelt es sich um etwas ganz Seltenes, um eine<br />

Gemeinschaft, die nur die Veröffentlichung ihrer Grundsätze und<br />

Taten wünscht, nicht aber die Nennung der Namen und ihrer<br />

Mitglieder. Die Presse war von dieser Einstellung begeistert -und<br />

von da an berichteten unsere Freunde so enthusiastisch über die<br />

AA, wie es selbst die am meisten Begeisterten von uns nicht besser<br />

machen konnten.<br />

Es gab sogar eine Zeit, in der in Amerika selbst die Presse die<br />

Anonymität für uns viel höher bewertete als manche unserer<br />

eigenen Leute. Eines Tages gaben etwa hundert Anonyme<br />

Alkoholiker ihre Anonymität in der Öffentlichkeit auf. Mit der besten<br />

Absicht erklärten sie, das Prinzip der Anonymität sei veraltet und<br />

stamme noch aus der Pionierzeit der AA, als man noch mit Pferd<br />

und Kutsche fuhr. Sie waren davon überzeugt, wir würden mit<br />

moderner Werbung viel schneller und besser vorwärtskommen. Sie<br />

wiesen darauf hin, dass viele Persönlichkeiten mit berühmten<br />

Namen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene der<br />

Gemeinschaft der AA angehörten, Wenn diese damit einverstanden<br />

wären -und viele waren dazu bereit -, dann könnte man doch der<br />

Öffentlichkeit mitteilen, dass sie zu den Anonymen Alkoholikern<br />

gehörten -und dadurch würden andere ermutigt, sich uns<br />

anzuschließen. Das waren ganz plausible Gründe, aber<br />

glücklicherweise waren unsere Freunde, die Journalisten, damit<br />

nicht einverstanden.<br />

Damals schrieb das Dienstbüro in New York an fast jede<br />

Nachrichtenagentur in Nordamerika. In den Briefen wurde erklärt.<br />

warum wir mehr durch Anziehung als durch Werbung wirken und<br />

warum die persönliche Anonymität der größte Schutz der<br />

Gemeinschaft der AA ist. Seit der Zeit haben Redakteure und<br />

Lektoren wiederholt Namen und Fotos aus AA-Berichten entfernt -<br />

und häufig waren sie diejenigen, die eitle Anonyme Alkoholiker über<br />

die Grundsätze der Anonymität aufklärten. Ihre tatkräftige Mitarbeit<br />

war gewiss eine große Hilfe für unsere Gemeinschaft. Es gibt nur

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