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Der Zwölfte Schritt

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Jetzt kommen zwei Dinge auf uns zu, die unser richtiges Verhältnis<br />

zu Gott erschweren. Waren wir zunächst über den Gedanken<br />

betroffen, daß Gott alles über uns weiß, so gewöhnten wir uns doch<br />

sehr schnell daran. Mit Gott allein zu sein, scheint uns weniger<br />

peinlich, als anderen Menschen gegenüberzusitzen. Solange wir<br />

uns nicht mit jemandem zusammensetzen und über das sprechen,<br />

was wir so lange verborgen hatten, bleibt unsere Bereitschaft zum<br />

gründlichen Hausputz nur Theorie. Wenn wir einem anderen<br />

Menschen gegenüber ehrlich sind, bestätigt das, daß wir uns selbst<br />

und Gott gegenüber ehrlich waren.<br />

Die zweite Schwierigkeit liegt darin, daß uns Verstand und<br />

Wunschdenken im Wege sind, wenn wir mit uns allein fertig werden<br />

wollen. Im Gespräch mit einem anderen Menschen liegt der Vorteil<br />

darin, sofort seine Meinung und sein Urteil über unsere Lage zu<br />

hören, und wir können verstehen, wie diese Empfehlung gemeint<br />

ist. Ein Alleingang in spirituellen Dingen ist gefährlich. Wie oft hörten<br />

wir, daß wohlmeinende Leute sich auf die Führung Gottes beriefen,<br />

obwohl sie sich ganz offensichtlich schrecklich täuschten. Da es<br />

ihnen an Erfahrung und Demut fehlte, hatten sie sich in Illusionen<br />

verrannt und konnten den blühendsten Unsinn rechtfertigen, als ob<br />

Gott ihnen dies eingegeben hätte. Es sollte festgehalten werden,<br />

daß es Menschen von spiritueller Reife für sehr wichtig halten, mit<br />

Freunden und Ratgebern über die Art, wie sie ihrer Meinung nach<br />

von Gott geführt werden, zu sprechen. Darum sollten Neue sich<br />

nicht der Gefahr aussetzen, auf diesem Gebiet törichte oder<br />

vielleicht sogar tragische Irrtümer zu begehen. Wenn auch<br />

Ansichten und Empfehlungen anderer nicht unbedingt richtig sein<br />

müssen, sind sie doch viel verständlicher als die eigene innere<br />

Führung, unter der wir angeblich stehen, solange wir noch keine<br />

Erfahrung darin haben, den Kontakt zu einer Macht, größer als wir<br />

selbst, herzustellen. Unser nächstes Problem ist, einen Menschen<br />

unseres Vertrauens zu finden. Hier sollten wir darauf bedacht sein,<br />

daß Vorsicht eine Tugend ist, die nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden kann. Möglicherweise müssen wir diesem Menschen<br />

Tatsachen über uns anvertrauen, von denen eigentlich niemand<br />

etwas wissen sollte. Wir wollen mit jemandem sprechen, der<br />

Erfahrung hat, der nicht nur trocken ist, sondern auch andere ernste<br />

Schwierigkeiten bewältigt hat. Dieser Vertraute könnte vielleicht<br />

dein Sponsor sein, muß es aber nicht. Solltest du schon größeres<br />

Vertrauen zu ihm haben und sollten sein Wesen und seine

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